Wegen neuer Mutante "Pirola"

Erstes Land verhängt wieder Covid-Maßnahmen

Mittwoch, 06. September 2023 | 07:55 Uhr

Von: luk

Das Coronavirus gehört für viele Menschen der Vergangenheit an. Das heißt aber nicht, dass das Virus aus der Welt ist. Es entwickelt sich weiter und die neueste Variante trägt den klingenden Namen “Pirola”. In Israel sorgt diese bereits für die Rückkehr der ersten Corona-Regeln.

Alle Neuaufnahmen auf den internistischen Stationen der Krankenhäuser müssen einem PCR-Test unterzogen werden, berichtet der Nachrichten-Kanal „Channel 13“.

Der Grund dafür ist ein plötzlicher Anstieg der Infektionszahlen: Laut dem Gesundheitsministeriums des Landes sind letzte Woche durchschnittlich 136 neue Coronafälle pro Tag gemeldet worden, die auf Pirola zurückzuführen sein sollen. In Israel gibt es aktuell 1081 bestätigte Infektionen, was einem Anstieg von 13,4 Prozent gegenüber der Vorwoche entspricht. Die Sorge besteht demnach vor einer steigenden Zahl schwerer Verläufe.

Nachgewiesen ist es aber noch nicht, dass “Pirola” tatsächlich zu schweren Erkrankungen oder mehr Todesfällen führt. Insofern handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme des israelischen Gesundheitsministeriums. Allerdings scheint diese nicht unbegründet zu sein: Wissenschaftlern bereitet die Mutante nämlich wesentlich mehr Sorgen als die Vorgänger-Variante “Eris”.

Der britische Wissenschaftler Francois Balloux spricht laut Bild in vom „auffälligsten Sars-CoV-2-Stamm, den die Welt seit der Entstehung von Omikron gesehen hat“. Laut Balloux weist “Pirola” 30 Mutationen am Spike-Protein auf, mit denen das Virus in die menschlichen Zellen gelangt. Sie könnte damit einen aufgebauten Immunschutz durch Impfung oder Infektion umgehen.

Im medizinischen Fachblatt „BMJ“ wird von „mindestens so vielen Mutationen wie bei “Omikron“ geschrieben. Da BA.2.86 auch von Omikron abstamme, stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Pirola vorsorglich als zu beobachtende Variante ein.

Zu schweren Erkrankungen und Todesfällen wie am Anfang der Pandemie dürfte es laut den Experten aber nicht kommen.