Von: luk
Bozen – Der Bozner Architekt Tommaso Piccioli hat die Bergtragödie in den Schweizer Alpen, bei der drei seiner Bergkameraden ihr Leben gelassen haben, überlebt. Wie bereits gestern berichtet, konnte er die Horror-Nacht am Berg noch immer nicht fassen.
Bekanntlich waren die drei Bozner Elisabetta Paolucci sowie das Ehepaar Marcello Alberti (53) und Gabriella Bernardi (53) auf über 3.100 Metern Meereshöhe erfroren.
Sie alle gehörten zu einer Gruppe von mehreren Skitourenfahrern, die eine Nacht bei eisiger Kälte unter freiem Himmel verbringen mussten, da sie von einem Unwetter überrascht wurden.
Piccioli schilderte einem Freund sowie TG3, dass ein sehr starker Wind wehte. Die Temperatur von um die null Grad habe sich daher noch kälter angefühlt. Mehrmals habe sich die Gruppe verlaufen.
Sich zu bewegen und den Kreislauf aufrechtzuerhalten sei oberstes Gebot gewesen. Seinen Freunden gelang das nicht. Wie Piccioli erzählt, habe er zwar versucht, sie zum wach bleiben zu animieren, doch irgendwann habe er sich damit abgefunden. Er habe gesehen, wie seine Freunde sich hingelegt haben und eingeschlafen seien. Er habe nichts mehr machen können.
Er selbst habe sich mit den Gedanken an seine Frau motivieren können und habe so irgendwie die Nacht überstanden, ohne sich hinzusetzen.
Der Bozner spricht von einer Verkettung unglücklicher Umstände und Fehler. Es sei die Hölle gewesen.