Von: mk
Aldein – Die Europäische Weltraumorganisation ESA bildet ihre Astronauten für geplante Missionen zum Mars unter anderem im Bereich der Geologie fort. Mitte September war einmal mehr eine Astronautengruppe im Rahmen des „Pangea-Kurses“ im GEOPARC Bletterbach unterwegs.
Die Weltraumforscher und ihre wissenschaftlichen Begleiter interessieren sich bei ihrer Exkursion in den GEOPARC Bletterbach vor allem für die Sedimente der Schlucht, die unverkennbare Ähnlichkeiten mit den Sandsteinschichten auf der Marsoberfläche aufweisen. Besonders die Kalk- und Gipseinschlüsse in den unteren Sandsteinschichten sind teilweise komplett identisch und lassen damit Rückschlüsse auf deren Entstehung auf dem Mars zu.
Beim „Pangea Kurs“ in diesem Jahr mit dabei waren unter anderem der deutsche Astronaut Thomas Reiter, der bereits an zwei Weltraummissionen teilgenommen hatte und den längsten Weltraumaufenthalt eines Europäers aufzuweisen hat, sowie der zukünftige russische Kosmonaut Sergey Kud-Sverchkov. Auch ESA-Mondforscher Aidan Cowley machte sich ein Bild der Bletterbachschlucht. Der französische Forscher Nicolas Mangold war bereits zum dritten Mal mit dabei: Mangold steuert derzeit den Curiosity-Rover auf dem Mars und entscheidet damit, welche Strecke befahren wird und welche Fotos auf die Erde geschickt werden.
Der Verwaltungsrat, die Mitarbeiterinnen und die Führer des GEOPARC Bletterbach hatten anlässlich des diesjährigen Aufenthaltes der ESA am Reggelberg die einmalige Gelegenheit, einen persönlichen Einblick in die Arbeit der Astronauten zu erhalten. Außerdem konnten sie eine der größten Sammlungen von Asteroiden, sowie von Mars- und Mondgestein bewundern, die zwei italienische Sammler der ESA zur Verfügung stellen.
Als Dank für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren überreichte die ESA dem GEOPARC-Präsidenten Peter Daldos einige Fototafeln, die nun im Besucherzentrum zu sehen sind. Der GEOPARC Bletterbach wird in den nächsten Jahren als sogenanntes „Mars Sedimentation Analoge“ Gebiet anerkannt werden, ähnlich wie etwa der Geopark Lanzarote oder der Geopark Ries in Deutschland.