Von: mk
Bozen – Die Zahl der Hilferufe wegen häuslicher Gewalt, die die Polizei in Südtirol erreichen, nimmt leider nicht ab. Erst am Dienstag wurde eine Streife zu einem Wohnhaus im Don Bosco-Viertel in Bozen gerufen, da ein Mann gewaltsam in die Wohnung seiner Ex-Partnerin eingedrungen sein soll.
Als die Beamten eintrafen, stellten sie fest, dass die Eingangstür praktisch aus den Angeln gehoben worden war. Im Inneren der Wohnung schrie ein Mann seine Ex-Freundin an und bedrohte sie, während zwei weitere Frauen versuchten, sie zu schützen. Auch physisch war der Mann auf seine ehemalige Partnerin losgegangen.
Den Polizisten gelang es mit Mühe, den Mann zunächst festzuhalten, um ihn dann aus der Wohnung zu schaffen und anschließend das Opfer in Sicherheit zu bringen.
In der Quästur stellte sich heraus, dass der 31-jährige Angreifer bereits vorbestraft ist. Der Mann mit Migrationshintergrund hat seinen Wohnsitz im Piemont. Aufgrund der Aussage seiner Ex-Partnerin konnte der Ablauf der Ereignisse genau rekonstruiert werden. Die Frau, die von spezialisiertem Personal betreut wurde, schilderte detailliert, welchen Albtraum sie die vergangenen fünf Jahre mit ihrem Ex-Partner durchlebt hatte. Vor Kurzem hatte sie sich von ihm getrennt.
Blutergüsse im Gesicht der Frau zeugten von den Schlägen, die ihre der Mann verpasst hatte. Die Frau berichtete von weiteren körperlichen Übergriffen durch ihren Ex-Partner. Gleichzeitig berichtete sie, dass der Mann sie in den letzten Tagen nach der Trennung ständig mit Nachrichten und Anrufen, auch über Dritte, belästigt habe, um sie dazu zu bringen, wieder mit ihm zusammenzuziehen.
Aus Angst vor weiteren Übergriffen hatte die Frau einige Freundinnen zu sich nach Hause eingeladen. Doch der 31-Jährige brachte zunächst einen anderen Bewohner des Mehrfamilienhauses dazu, ihm den Haupteingang zu öffnen. Als er vor Tür des Appartements von der Frau abgewiesen wurde, zerstörte er gewaltsam die Eingangstür und einen Teil der Wohnung.
Die Polizei hat den Mann wegen häuslicher Gewalt und Sachbeschädigung festgenommen. Außerdem erließ Quästor Paolo Sartori ein Verbot, die Stadt Bozen für die nächsten drei Jahre zu betreten.
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