Von: mk
Bozen – Der eigentliche Vorfall hat sich vor vier Jahren ereignet. Nun dürfen zwei Schwestern aus Bozen aufatmen. Die beiden sind am Mittwoch vor Gericht vom Vorwurf der Körperverletzung und Kindesentziehung freigesprochen worden.
Anzeige gegen die beiden Frauen hatte der Ex-Mann einer der beiden Schwestern erstattet. Er war nach einem angespannten Scheidungsverfahren in der Wohnung aufgetaucht, in der das ehemalige Ehepaar zuvor gemeinsam gelebt hatte, um seinen minderjährigen Sohn zu sehen.
Als ihn eine der beiden Frauen erblickte, hat sie wohl zu heftig reagiert. In der Folge des Durcheinanders ist der Ex-Mann die Treppe im Mehrfamilienhaus hinuntergestürzt.
Der Mann, der sich eine Kopfverletzung zugezogen hatte und im Krankenhaus verarztet werden musste, entschloss sich, seine Ex-Frau wegen Kindesentziehung und seine ehemalige Schwägerin wegen Körperverletzung anzuzeigen, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.
Im Verlauf der Verhandlung am gestrigen Mittwoch hat sich der Mann darüber beklagt, dass ihm keinerlei Kontakt zu seinem Sohn gewährt worden sei und dass man ihn die Treppe hinuntergestoßen habe. Schwerwiegender war dabei die Position jener Schwester vor Gericht, die wegen Körperverletzung angeklagt worden war.
Die Frau ist jedoch freigesprochen worden, da sie in „vermeintlicher Notwehr“ gehandelt habe. Der Richter erkannte den Umstand an, dass die Schwester zur Annahme berechtigt war, vom Ex-Mann gehe eine Gefahr aus.
In der Vergangenheit war der Mann bereits wegen Stalkings angezeigt worden und es war zu einer versuchten Messerattacke gekommen. Auch der Vorwurf der Kindesentziehung erwies sich als haltlos.
