Von: mk
Bozen – Zwei Krankenpfleger des Bozner Krankenhauses stehen unter Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung. Laut Anklage soll ein 16-Jähriger nach der Entfernung eines zentralen Venenkatheters eine Luftembolie erlitten haben und war darauf tagelang im Koma, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Der Vorfall hat sich im Jahr 2013 zugetragen. Der junge Patient sollte nach der stationären Behandlung entlassen werden. Die beiden Krankenpfleger entfernten den zentralen Venenkatheter, über den der 16-Jährige während der Therapie Medikamente erhalten hatte. Kurze Zeit später klagte der Jugendliche über Unwohlsein.
Eine Computertomographie ergab, dass der Patient eine Luftembolie erlitten hatte. Nachdem er in der Druckkammer behandelt worden war, überstellte man ihn in die Klinik nach Innsbruck. Seine Familie erstattete darauf Anzeige. Glücklicherweise erreichte der 16-Jährige vollständige Genesung.
Rechtsanwalt Amiltore Arcuri, der die beiden Pfleger vertritt, ist überzeugt, dass seinen Mandanten kein Fehler bei der Entfernung des Katheters unterlaufen ist. Sie hätten sich an die Protokolle, die damals gültig waren, gehalten. Rund ein Jahr nach dem Vorfall seien diese allerdings überarbeitet worden seien. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft würden auf den neuen Richtlinien beruhen.
Außerdem hätten seine Mandanten jahrelange Berufserfahrung und ein kausaler Zusammenhang zwischen der Entfernung des Katheters und der Embolie sei nicht belegt, ist der Anwalt überzeugt.
Am heutigen Dienstag hört der Richter den Gutachter der Staatsanwaltschaft, den Gerichtsmediziner Sandro La Micela aus Trient, an.