Von: luk
Wenn die Fahrbahn kalt ist, kann sich auch bei Plusgraden blitzartig eine spiegelglatte Eisschicht bilden, die mit bloßem Auge schwer zu erkennen ist. Fahrzeuglenker sollten daher bei Regen oder Nebel und Temperaturen um den Gefrierpunkt besonders vorsichtig fahren. Allein im Jahr 2020 ereigneten sich in Österreich auf Schnee, Schneematsch und Glatteis 823 Unfälle mit Personenschaden. Die traurige Bilanz: 1.064 Personen wurden verletzt, sieben Menschen verloren ihr Leben (Quelle: Statistik Austria, Bearbeitung: ÖAMTC-Unfallforschung).
“Grundsätzlich ist es schwierig, glatte Fahrbahnen rechtzeitig wahrzunehmen. Eisschichten sind nicht immer direkt zu erkennen und können auch ganz plötzlich auftreten. Hinweise darauf, dass Blitzeis droht, können Nebel und Raureif auf Bäumen sein. In jedem Fall ist wichtig: Wird man von Blitzeis überrascht, sollte die Geschwindigkeit sofort reduziert werden. Außerdem sollte man sich niemals hetzen lassen”, erklärt Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik.
Bei guten Bedingungen kann man auf einer trockenen Freilandstraße 100 km/h fahren. Wenn die Fahrbahn nass ist, muss man die Geschwindigkeit des Fahrzeuges bereits um 30 Prozent reduzieren. Im Falle einer Schneefahrbahn gilt es, diese zu halbieren, und bei Eis muss man um 70 Prozent langsamer fahren, damit der Bremsweg unverändert bleibt. “Kommt das Fahrzeug ins Schleudern, sollte sofort gebremst, ausgekuppelt und in die gewünschte Fahrtrichtung gelenkt werden. Wichtig ist immer, in die Richtung zu blicken, in die man fahren möchte, denn wohin man blickt, lenkt man auch”, erklärt der Fahrtechnik-Profi. Viele Autos sind bereits mit modernster Sicherheitselektronik ausgestattet. “Aber auch Fahrzeuge mit ABS und ESP unterliegen den Grenzen der Physik. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten und sich nicht blind auf diese Systeme verlassen”, weiß Frisch.