Von: luk
Bozen – Die bereits in den vergangenen Tagen vom Südtiroler Sanitätsbetrieb angekündigte Anzeige gegen die “Verbreitung von Falschinformationen über Impfungen” wurde heute offiziell eingereicht. Weiters wurde die Arznei-Aufsichtsbehörde informiert und ein unabhängiges Gutachten beim „Istituto Superiore alla Sanità“ angefragt.
Der Südtiroler Sanitätsbetrieb geht nun konkret gegen die Verbreitung von Falschinformationen über Impfungen vor, wie es in einer Aussendung heißt. Generaldirektor Thomas Schael erstattete heute Strafanzeige gegen den “Impfgegner und selbsternannten Experten Reinhold Holzer” wegen „Beunruhigung der Öffentlichkeit“ (i.e. Strafgesetzbuch Art. 658 „procurato alarme“).
Die Anzeige wurde bei der Bozner Staatsanwaltschaft im Beisein von Marco Cappello, dem Leiter der Rechtsabteilung des Betriebes, hinterlegt.
Anlass der Anzeige ist die bei einer Veranstaltung der „Eltern-Initiative Ökokinderrechte Südtirol“ in St. Martin/Passeier aufgestellte und im Gespräch mit Medien wiederholte Behauptung Holzers, dass die lebensbedrohliche Erkrankung eines Kindes aus dem Raum Meran mit der Wochen davor stattgefundenen Impfung in Zusammenhang steht.
„Diese Behauptung entbehrt jeglicher Grundlage und ist aus der Luft gegriffen“, so Generaldirektor Schael. „Behauptungen wie jene von Herrn Holzer tragen nur dazu bei, die Unsicherheit von Eltern zu schüren. Aus diesem Grund gehen wir als Sanitätsbetrieb gegen diese Falschaussage vor.“
Nachdem – laut dem Sanitätsbetrieb – im vorliegenden Fall nicht auszuschließen ist, dass die lebensbedrohliche Erkrankung auf die Einnahme eines nicht verschreibungspflichtigen Medikamentes zurückzuführen ist, hat der Sanitätsbetrieb eine Meldung an die italienische Agentur für Arzneimittelsicherheit AIFA veranlasst, um die nötigen Überprüfungen durchzuführen. Weiters hat der Generaldirektor Thomas Schael, auf Vorschlag des geschäftsführenden Sanitätsdirektors Thomas Lanthaler, ein unabhängiges Gutachten an das „Istituto Superiore di Sanità“ angefragt.
Generaldirektor Thomas Schael: „Wir freuen uns, dass es dem Kind wieder besser geht; wir können aber derartige Falschaussagen, die rasend schnell die Runde machen, nicht unwidersprochen stehen lassen. Wir sind der Überzeugung, dass man hier am besten mit vollständigen, korrekten und von unabhängiger Seite gelieferten Informationen hilft.“