Von: mk
Bozen – Eindeutig wird die Todesursache des kurdischen Buben Adan wohl erst durch zusätzliche Untersuchungen von entnommenen Körperflüssigkeiten und Organen geklärt werden können, berichtet das Tagblatt Dolomiten am Freitag. Nach der Autopsie, die am Donnerstag im Bozner Spital im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens durchgeführt wurde, war vorerst nämlich nicht ersichtlich, woran der 13-Jährige gestorben ist.
Richter Emilio Schönsberg hat die Rechtsmediziner Sandro La Micela und Pathologe Mattia Barbareschi zu Gutachtern ernannt. Auch die Parteiengutachter der zehn Ärzte, die ins Ermittlungsregister eingetragen worden waren, wohnten der Autopsie bei.
Neben der eigentlichen Todesursache sollen die Gutachter auch klären, welche Behandlung von welchem Arzt durchgeführt wurde und ob für den 13-Jährigen aus dem Irak alles Nötige getan wurde. Derzeit liegt kein Anhaltspunkt für ärztliches Versagen vor.
Die Staatsanwaltschaft will auch überprüfen, ob die Umstände der Unterbringung des Jungen seinen Gesundheitszustand beeinflusst haben und ob Amtsträger in dem Zusammenhang eine Unterlassung begangen haben könnten. Bekanntlich hatte es für Adan vor seinem Tod am 8. Oktober kein „offizielles“ Dach über dem Kopf gegeben.
Der Junge litt an einer Muskeldystrophie. Nach einem Sturz mit dem Rollstuhl hatte er sich beide Beine gebrochen und wurde ins Bozner Spital gebracht, wo er bereits vorher aufgrund von Atemproblemen behandelt worden war.
Mehr lest ihr in der aktuellen Ausgabe des Tagblatts Dolomiten!