Von: mho
Bozen – Die Doping-Affäre um Alex Schwazer ist um eine Skurrilität reicher. Laut Medienberichten veröffentlichten russische Hacker rund 23 E-Mails, bei denen es sich angeblich um Schriftverkehr zwischen hochrangigen Exponenten des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) und deren Rechtsvertretung handle. Konkret gehe es in den E-Mails um die „Verteidigungsstrategie“ des IAAF im Verfahren um eine fragwürdige Dopinprobe Schwazers, welches am Bozner Gericht verhandelt wird. der IAAF tritt dabei als Nebenkläger auf. Schwazer hatte immer beteuert, nicht gedopt zu haben. Die positive Urinprobe hatte den Kalcher Ex-Olympiasieger 2016 im letzten Moment die Teilnahme an den olympischen Spielen in Rio de Janeiro gekostet.
Aus den E-Mails sollen „Zweifel“ und „Sorgen“ bezüglich der von den Bozner Ermittlern beschlossenen Untersuchung von Schwazers Urinprobe hervorgehen. Laut Rechtsanwalt Gerhard Brandstätter weisen die E-Mails darauf hin, dass bei den bisherigen Untersuchungen des Dopingfalls nicht transparent gearbeitet worden sei. Es scheine, dass man die Abwicklung des Bozner Gerichtsverfahrens verhindern wolle. Richter Walter Pelino wartet inzwischen seit fünf Monaten auf eine Antwort aus Köln, ob und wann Schwarzers Urin-Probe zum RIS nach Parma zur unabhängigen Analyse gebracht wird. Die Entscheidung des Oberlandesgerichts Köln soll innerhalb 15. Juli fallen.