Von: luk
Meran – Eine Seniorin ist in Meran dreisten Betrügern auf den Leim gegangen. Sie haben sich als Feuerwehrmänner ausgegeben und der Frau weisgemacht, dass in dem Kondominium in der Freiheitsstraße, in dem sie wohnt, Rauch aus einer Wohnung dringt. „Wir schicken ihnen einen Freiwilligen vorbei“, hieß es per Telefon.
Gegen 9.30 Uhr tauchte dann tatsächlich bei der über 80-jährigen Meranerin ein Mann mit Feuerwehrjacke auf – für eine „Inspektion“ der Räumlichkeiten.
Dabei zündete er im Ofen in der Küche einen Knallkörper. Der Lärm und der Rauch aus dem Elektrogerät haben die betagte Frau derart erschreckt, dass sie nicht bemerkte, wie der Mann in der Zwischenzeit Schmuck und Geld entwendete. Das Ablenkungsmanöver war so erfolgreich, dass der Betrüger auch noch das Handy und das Fixtelefon der Frau mitnahm. So war sie außerstande, Hilfe zu rufen, denn den Diebstahl hatte sie laut Medienberichten gleich nach dem Verschwinden des „Feuerwehrmannes“ bemerkt.
Schließlich gelang es der Seniorin doch noch, ihre Tochter zu verständigen, die dann die Carabinieri alarmiert hat. Den beiden Beamten, die vorbeigekommen sind, konnte die Frau den Täter beschreiben. Es soll sich um einen 1,75 Meter großen Italiener handeln. Er trägt grau meliertes Haar und eine Brille ohne Fassung.
Karl Gamper, Kommandant der Feuerwehr Meran, macht darauf aufmerksam, dass bei Rauchmeldungen die Feuerwehren immer die Ordnungshüter verständigen. Nur diese könnten sich dann in Kontakt mit den Bewohnern setzen und sie auf die drohende Gefahr hinweisen.
Außerdem seien stets die Ordnungshüter mit dabei, wenn Wehrleute an Haustüren vorstellig werden.
Wer ganz sicher gehen möchte, sollte einen Blick in die Einfahrt werfen. Wenn dort ein Feuerwehrauto oder Polizeiauto steht, kann man davon ausgehen, dass keine Betrüger geklingelt haben. „Wir kommen nur mit Einsatzfahrzeugen und nicht mit privaten Autos vorbei“, so Gamper.