Von: mk
Meran – In einem Mehrfamiliengebäude des Südtiroler Wohnbauinstituts in der Damiano Chiesa-Straße im Meraner Stadtviertel Sinich wäre es beinahe zu einer Tragödie gekommen. Am 6. August wurde um 2.45 Uhr in der Früh die Tür eines Appartements in Brand gesteckt. Bei den Carabinieri ist bereits Anzeige erstattet worden.
Die Bewohner hatten wohl Glück im Unglück. Eine Nachbarin, die Frühschicht hatte und das Haus verlassen wollte, bemerkte das Feuer rechtzeitig und konnte die Flammen löschen, die bereits bis zur Hälfte der Tür in die Höhe loderten.
Die Spuren deuteten sofort auf Brandstiftung hin: Es wurden die Reste eines Fußabtreters, der kegelförmig aufgerollt war, und ein paar Fetzen gefunden, die vermutlich angezündet worden waren.
Laut einer Anordnung des Wohnbauinstitutes werden die Mieter angehalten, Vorfälle von Müll- oder Möbelablagerung in den Gängen sowie andere Verstöße oder seltsame Vorgänge zu melden. Sollte es zu Schäden kommen und es wird kein Urheber ausfindig gemacht, werden die Kosten auf alle Bewohner des Gebäudes gleichmäßig verteilt.
Einige Mieter vermuten, dass es deshalb zu Konflikten zwischen Personen im Mehrfamilienhaus gekommen ist. Dass es sich um einen Vergeltungsakt handelte, schließen manche Einwohner nicht aus.
Warum die Mieter aufgefordert werden, sich gegenseitig zu beschuldigen, bleibt unklar. Im Gebäude befinden sich Überwachungskameras.
Harsche Kritik kommt von Paola Zampieri von Fratelli d’Italia. „Die Mieter können nicht Aufseher für das Wohnbauinstitut spielen“, erklärt sie Medien gegenüber. Das WOBI müsse die Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass eine Vertrauensperson im Stockwerk in jedem Mehrfamilienhaus wohnt. Ansonsten komme es zu Krieg unter den Mietern.