Von: luk
Bozen – Das Wetter kennt derzeit kein Erbarmen: Die dicht aneinandergedrängten Tiefs der vergangenen Tage brachten außergewöhnlich viel Niederschlag in sehr kurzer Zeit.
Die Folgen waren Stromausfälle durch beschädigte Leitungen, verlegte Straßen durch umgeknickte Bäume, Lawinen- und Murenabgänge.
Keine Pause für die Wehrleute
Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren im Land arbeiten derzeit am Limit. Seit Mittwoch sind einige Wehren bereits im Dauereinsatz. Auch in der vergangenen Nacht mussten sie wieder ausrücken, um Straßen von umgestürzten Bäumen, Erdrutschen oder Muren freizuräumen. Erdrutsche gab es bei Klausen und St. Pauls. Die Straße nach St. Andrä musste gesperrt werden.
Wir sind nämlich wieder mittendrin im nächsten Mittelmeertief. Seit den Nachtstunden regnet und schneit es wieder verbreitet, zum Teil begleitet von Blitz und Donner. Bis in den Nachmittag hinein sind große Niederschlagsmengen zu erwarten.
L'opera umana più bella è di essere utile al prossimo 🚒 👨🚒#vigilidelfuocovolontari #altoadige
Pubblicato da Landesfeuerwehrverband Südtirol su Sabato 16 novembre 2019
Zahlreiche kleinere Weiler sind von der Außenwelt abgeschnitten oder nur über Umwege zu erreichen. Langtaufers ist derzeit von der Außenwelt abgeschnitten
Neue Niederschläge – neue Einsätze
Seit heute in den frühen Morgenstunden sind bereits über 30 Freiwillige Feuerwehren aufgrund der anhaltenden Niederschläge zu weiteren Einsätzen wegen Erdrutschen/Steinschlägen, Fahrzeugbergungen und Bäumen auf Straßen ausgerückt. In der Umgebung von Latsch sowie zwischen Klausen und Waidbruck drohen neue Muren abzugehen.
Pubblicato da Landesfeuerwehrverband Südtirol su Sabato 16 novembre 2019
Außerdem sind noch immer Hunderte Haushalte von Stromausfällen betroffen – vor allem am Ritten.
Lage kann sich noch verschärfen
Die Lage in Südtirol kann sich in den nächsten Stunden noch zuspitzen. So rät die Freiwillige Feuerwehr Enneberg den Bewohnern etwa, ihre Häuser derzeit nicht zu verlassen.
AUCH FÜR HEUTE 17.11!! ⚠️WICHTIGE MITTEILUNG⚠️Wir bitten die Bevölkerung von der Gemeinde Enneberg für Samstag den…
Pubblicato da Freiwillige Feuerwehr St. Vigil in Enneberg su Sabato 16 novembre 2019
Auch in Mühlwald wird der Bevölkerung empfohlen, das Auto stehen zu lassen und unnötige Fahrten zu vermeiden. Die Stromversorgung konnte dort gestern wieder in Betrieb genommen werden. Die Landesstrasse 42 nach Mühlwald und 156 nach Lappach sind wieder geöffnet.
Die Agentur für Bevölkerungsschutz behält die Lage jedenfalls fest im Auge. Derzeit sind auch 30 Landes- und Staatsstraßen für den Verkehr gesperrt.
Landesmeteorologe Dieter Peterlin klärt über die aktuelle Wetterlage auf.
Die Schneefallgrenze liegt auch heute wieder sehr unterschiedlich. Teils schneit es bis in die Täler, teils regnet es aber auch schon weit hinauf wie aktuell in Sexten. Tendenziell liegt sie im Westen tiefer als im Osten Südtirols. pic.twitter.com/opi9hirsn1
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) November 17, 2019
Um 8.30 Uhr hat es auch in Bozen begonnen, für rund 45 Minuten kräftig zu schneien.
Update 9:00 Uhr: Verbreitet 30 l/m² Niederschlag, Schneefallgrenze liegt zwischen 200 und 2000 m. Durch die starken Niederschläge spitzt sich die Lage jetzt wieder zu.
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) November 17, 2019
Die Situation im Land kann sich wegen der Regen und Schneefälle bis zum frühen Nachmittag verschlechtern. Die Agentur für Bevölkerungsschutz rät daher weiterhin zu äußerster Vorsicht. Am Vormittag musste dann die Autobahn A22 zwischen Vahrn und Sterzing gesperrt werden.
INFO: Die Autobahn A22 ist derzeit zwischen Vahrn und Sterzing wegen einer gebrochenen Stromleitung komplett gesperrt (Nord- und Südspur).
Pubblicato da Feuerwehren in Südtirol su Domenica 17 novembre 2019