Von: luk
Bozen – Die Finanzpolizei hat einen massiven Betrug in Zusammenhang mit PNRR-Geldern aufgedeckt. 22 Südtiroler Unternehmen sind darin verwickelt. Es geht um einen Schaden in Höhe von zehn Millionen Euro. 29 Personen sind in diesem Zusammenhang angezeigt worden. Wie die Finanzpolizei erklärt, gilt die Unschuldsvermutung.
Der Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza (PNRR) sieht für kleine und mittlere Betriebe Weiterbildungsprogramme vor, um die digitale Transformation zu beschleunigen. Dabei geht es um Cloud Computing, Analyse von großen Datenmengen, künstliche Intelligenz, Cybersecurity und Automatisierung.
Betriebe, die in diese Form der Fortbildung ihrer Mitarbeiter investieren, wird ein Steuerguthaben anerkannt. Und genau auf dieses Steuerguthaben hatten es die nun von den Ermittlungen der Finanzpolizei betroffenen Unternehmen abgesehen.
Sie alle hatten Kontakt mit einer bestimmten Beratungsagentur aus Rom. Das machte die Ermittler stutzig und sie gingen der Sache nach.
Der anfängliche Verdacht erhärtete sich. Die Beratungsagentur lieferte den Südtiroler Unternehmen gegen Geld eine Art “Betrugspaket”, mit dem das Steuerguthaben ergattert werden kann. Darin enthalten auch Kursdokumente, Tests, Berichte usw.
Kurz gesagt: Es wurde vorgegaukelt, derartige Kurse abgehalten zu haben, um in den Genuss geringerer Steuerzahlungen zu kommen.
Der von der Finanzpolizei nachgewiesene Schaden zulasten der öffentlichen Hand beträgt zehn Millionen Euro.
Sowohl die Verantwortlichen der Unternehmen als auch die Zuständigen der Agentur aus Rom wurden angezeigt und müssen mit strafrechtlichen Folgen rechnen. Die zu Unrecht zugestandenen Steuerguthaben wurden von den Behörden entzogen.