Von: mk
Bozen – Um die Impfquote in die Höhe zu treiben, hat das Land sogenannte Impfbusse organisiert. Mit den Bussen wird Fachpersonal in einzelne Gemeinden geschickt, damit die Bürger die Möglichkeiten haben, sich an Ort und Stelle impfen zu lassen. Das Land spricht von einem Erfolg, doch ob es wirklich Grund zur Freude gibt, bleibt fraglich.
Lassen wir die vergangenen eineinhalb Jahre kurz Revue passieren: Von anfänglichen Fällen einer rätselhaften Lungenentzündung Ende 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan griff das Coronavirus rasch um sich und entwickelte sich zur Pandemie, die die WHO am 11. März 2020 offiziell bestätigte.
Um weitere Todesfälle sowie eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, ergriffen mehrere Staaten drastische Maßnahmen. Während die Wirtschaft blutete und die Bürger unter der massiven Einschränkung ihrer Grundrechte ächzten, entwickelte die Forschung in Rekordtempo vielversprechende Impfstoffe.
Wie jedes andere Medikament kann auch eine Impfung Nebenwirkungen haben. Doch wie die Fallzahlen belegen und wie auch die Wissenschaft bestätigt, sind diese überschaubar und halten sich deutlich in Grenzen.
Eine Impfung ist kein 100-prozentiger Schutz, aber derzeit das beste Mittel im Kampf gegen das Coronavirus. Ein schwerer oder gar tödlicher Verlauf wird höchst unwahrscheinlich – ebenso wie die Ansteckung anderer Personen, weil Geimpfte eine viel geringere Viruslast haben, falls sie sich trotzdem infizieren.
Trotz all der Informationen, die zur Verfügung stehen, und der bitteren Erfahrungen, die gemacht wurden, warten manche stoisch ab und brauchen „Anreize“, um sich impfen zu lassen. Quasi sehenden Auges riskieren sie eine weitere Welle im Herbst und einen erneuten Lockdown.
Von daher wäre eher Stirnrunzeln als ein Applaus angebracht. Die Organisation der Impfbusse mag zwar klappen, doch dass es überhaupt welche braucht, ist kein Erfolg, sondern einfach nur bedauerlich.