Von: mk
Bozen – Die Mammografie ist die wirksamste Vorsorgeuntersuchung, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen. Aus diesem Grund hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb seit einigen Monaten eine neue Einladungsmethode mit „fixem Termin“ eingeführt, um den interessierten Frauen die Teilnahme am Screening Programm noch einfacher zu gestalten. Diese Neuigkeit zeigt jetzt die ersten guten Ergebnisse mit einem deutlichen Beteiligungsanstieg.
Die Bedeutung der Gesundheitsvorsorge ist unbestritten. Auch in der Bevölkerung ist dieses Bewusstsein vorhanden. Dennoch war die Beteiligung am Mammografie-Screening des Landes bisher eher gering. Um dem entgegenzuwirken und somit die Teilnahme der betroffenen Frauen, sprich jener im Alter von 50 bis 70 Jahren, zu erhöhen, hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb eine Expertengruppe im Bereich der Radiologie ernannt. Diese hat in der Zusammenarbeit mit dem Tumorregister und der landesweiten Vormerkstelle eine neue Art der Vormerkung mit „fixem Termin“ auf die Füße gestellt.
Das Hauptziel des Projektes, welches im Februar letzten Jahres im Gesundheitsbezirk Bruneck gestartet und in den folgenden Monaten nach und nach auch in den anderen Gesundheitsbezirken eingeführt wurde, ist, den Frauen die mitunter etwas langwierige telefonische Vormerkung zu ersparen
Jetzt weisen die ersten, vom Tumorregister zu Verfügung gestellten Zahlen eine deutlich verbesserte Teilnahmequote auf. Die Zahlen der Teilnahme im Pustertal sind von ca. 50 auf 78 Prozent angestiegen. Auch die übrigen Bezirke erhoffen sich derartige Verbesserungen. Laut Generaldirektor Schael sind die Zahlen sehr ermutigend, sodass sich herausgestellt hat, dass viele Frauen dieses Angebot schätzen.
Ein weiteres Ziel der Arbeitsgruppe ist, die Frauen über das wichtige Thema Brustkrebs zu informieren und zu sensibilisieren, damit diese die Möglichkeiten der Vorsorge auch gezielt und bewusst in Anspruch nehmen können. Durch die radiologische Untersuchung der Brust können sehr kleine, nicht tastbare Tumoren frühzeitig entdeckt werden. Diese Tumore sind aufgrund der geringen Größe optimal zu behandeln und das Langzeitüberleben der betroffenen Patientinnen ist durch die Früherkennung extrem gut. „Genau diese sehr kleinen Tumoren sind das Ziel unserer verschiedenen Untersuchungen“, erklärt die zuständige Radiologin des Gesundheitsbezirkes Bruneck und Koordinatorin des neuen Präventionsprogrammes, Sara Wasserer.
Nach der Einführung der neuen Einladungsmethode steht auch eine Sensibilisierungskampagne zum Start bereit, welche unter anderem die Verteilung eines neu entworfenen Informationsflyers in den Wartesälen der Krankenhäuser, bei den Hausärzten und in den Apotheken vorsieht. Ab sofort erhalten alle Frauen, die das erste Mal zur Screeningmammografie eingeladen werden, auch ein zweisprachiges Informationsblatt als Anlage, welches über die Untersuchung und ihren Ablauf informiert.
Brustkrebs ist nach wie vor die häufigste Tumorart bei Frauen, etwa jede achte Frau ist betroffen. Allerdings können auch Männer an Brustkrebs erkranken – auf etwa 100 Frauen tritt ein Fall bei einem Mann auf. Durch die heute hervorragenden technischen Möglichkeiten ist das Auffinden der Tumoren deutlich verbessert, und es gibt laufend wieder Verbesserungen der Technologien. Zum zweiten ist auch die Behandelbarkeit laufend im Wandel und verbessert.
Sanitätsdirektor Thomas Lanthaler versichert, dass die Befürchtung vieler Frauen, durch die Belastung von Röntgenstrahlen an Brustkrebs zu erkranken, nicht belegt werden kann. Ganz im Gegenteil: Es konnte nachgewiesen werden, dass auch bei jährlicher Mammografie das Brustkrebsrisiko nicht ansteigt und auch die dazu notwendige Kompression der Brust unschädlich ist.