Michael Göller [18] stirbt bei Frontalcrash

Schrecklicher Unfall: Vater eilt nichtsahnend als Retter herbei

Mittwoch, 19. Oktober 2016 | 07:45 Uhr
Update

Von: luk

Eppan – Der tödliche Unfall vom Montagabend in Eppan hat große Bestürzung und Trauer ausgelöst. Michael Göller, ein Elektrikerlehrling aus St. Pauls, verlor bei dem Frontalcrash auf der Weinstraße sein Leben.

Der junge Mann war laut Medienberichten gegen 22.20 Uhr auf dem Heimweg, als es weniger als einen Kilometer von seinem Zuhause entfernt zu dem verheerenden Zusammenstoß bei der Pillholf-Kreuzung kam. Göller prallte mit seinem Peugeot 206 gegen einen Audi, der aus Eppan kam.

Freiwillige Feuerwehr St. Michael Eppan
Freiwillige Feuerwehr St. Michael Eppan

Auf der Höhe der Ex-Schottergrube Mederle dürfte der 18-Jährige auf regennasser Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren haben. Daraufhin prallte er gegen den entgegenkommenden Audi, in dem sich ein 29-Jähriger und eine 28-Jährige aus Eppan befanden.

Der Crash war so heftig, dass die Frontpartie des Peugeot völlig zerstört und der Motor aus der Verankerung gerissen wurde.

Für Göller, der erst im Mai dieses Jahres seinen Führerschein erworben hatte, kam jede Hilfe zu spät. Der alarmierte Notarzt des Weißen Kreuzes konnte nur mehr seinen Tod feststellen.
Die beiden Eppaner im anderen Auto wurden hingegen bei dem Unfall leicht verletzt und nach der Erstversorgung ins Krankenhaus von Bozen eingeliefert.

Im Einsatz waren außerdem das Weiße Kreuz, die Feuerwehr, die Carabinieri und die Notfallseelsorge. Erst am Vormittag verstarb wenige Kilometer entfernt ein 86-jähriger Mann bei einem schweren Verkehrsunfall.

Vater eilt nichtsahnend als Retter zum tödlichen Unfall seines Sohnes

Ein besonders tragisches Detail des schrecklichen Unfalls vom Montagabend: Einer der Feuerwehrmänner aus St. Pauls, die zum Unfallort eilten, war der Vater des Unfallopfers. Dieser erlitt einen Schock, als er seinen Sohn im völlig zerstörten Fahrzeug sah. Er wurde sogleich von seinen Kollegen auf die Kaserne gebracht und von der Notfallseelsorge betreut.

Medienberichten zufolge soll er immer wieder den Satz wiederholt haben: „Ich habe ihm noch gesagt, dass er den Autobus nehmen soll, um nach Bozen zu fahren.“

Auch die anderen Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehr von St. Pauls kannten das Unfallopfer gut, war er doch ein Kollege von ihnen.

Michael Göller hinterlässt seine Eltern, einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester. Um ihn trauern außerdem Freunde und Bekannte sowie seine Arbeitskollegen von der Firma Elektro Haller.

Michael Göller war auch sozial sehr engagiert. Neben seinen Einsatz bei der Freiwilligen Feuerwehr – zuerst bei der Jugend und dann bei der Erwachsenentruppe – kümmerte er sich auch um die Reinigung des Pfarrhauses in St. Pauls. Außerdem war er ein begeisterter Fußballspieler und später auch Bergsteiger und war bei vielen Festen im Dorf mit dabei.

Seine Arbeitskollegen beschrieben Michael als zuverlässig und trotz seines jungen Alters bereits als sehr erfahren. Der plötzliche Tod des 18-Jährigen sei ein Schock für sie gewesen. Sein Lehrer Roman Mair an der Landesberufsschule für Handwerk und Industrie bezeichnete ihn als erfolgreichen Schüler mit einer raschen Auffassungsgabe, der gut in der Klasse integriert gewesen sei.

Bezirk: Bozen, Überetsch/Unterland