Von: mk
Brescia/Bergamo/Bozen – Das Oberlandesgericht von Brescia hat einen aufsehenerregenden Freispruch aufgehoben: Ein Brescianer, der laut Anklage fünfmal auf einen 35-jährigen Bozner geschossen hatte, wurde nun wegen erschwerter Körperverletzung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Rechtskräftig ist der Richterspruch allerdings noch nicht, wie das Tagblatt Dolomiten berichtet.
Um eine finanzielle Angelegenheit zu klären, hatte sich der Bozner im Jahr 2017 mit einer Frau in deren Wohnung in Bergamo verabredet, wo sich auch zwei Bekannte der Frau aufhielten.
Während des Treffens zückte der Bozner einen Taser, hat ihn offenbar aber nicht eingeschaltet. Trotzdem reagierte einer der beiden Männer auf drastische Weise: Er schoss mit einem Revolver und verletzte den Bozner unterhalb der Achsel, am Arm, im Bereich der Leber und zweimal am Brustkorb.
Der Vorverhandlungsrichter hatte den Brescianer zunächst freigesprochen, weil es sich um Notwehr gehandelt habe. Rechtsanwalt Nicola Nettis, der den Bozner vertritt, legte darauf vor dem Oberlandesgericht Berufung ein – mit Erfolg.
