Von: apa
St. Marein (Graz) – Eine Mure hat in St. Marein bei Graz östlich der Landeshauptstadt am späten Mittwochnachmittag ein Todesopfer gefordert, wie ein Polizeisprecher der APA auf Anfrage sagte. Nach Angaben der Polizei sind zwei von vier Kindern aus einer Gruppe verschüttet worden. Ein fünfjähriger Bub konnte nur noch tot geborgen werden. Ein weiteres Kind wurde teils verschüttet, konnte aber rasch geborgen werden, es wurde verletzt ins Spital geflogen. Die anderen Kinder blieben unverletzt.
Die Erdmassen dürften sich durch die Regenfälle der vergangenen Tage gelöst haben, als die Mutter von zwei der Kinder zusammen mit zwei weiteren laut Polizei “Besucherkindern” auf einer Straße am Waldrand spazieren war. Die Unglücksstelle befindet sich im Gebiet von Siegensdorfberg südwestlich von St. Marein bei Graz. Die Mure soll gegen 17.00 Uhr abgegangen sein, das Ausmaß betrug laut Polizei rund 100 Kubikmeter. Nähere Angaben zur Identität der Betroffenen lagen vorerst nicht vor. Die Mutter und ihre zwei Kinder dürften aus dem Ort stammen.
Laut Polizei wurde ein Kriseninterventionsteam eingesetzt, um die Angehörigen und auch die Einsatzkräfte zu betreuen. Bei der Rettungs- und Bergungsaktionen waren an die hundert Feuerwehrleute an Ort und Stelle, ebenso zwei Rettungshubschrauber und Diensthunde der Polizei. Diese sollen wertvolle Hilfe beim Finden des verschütteten Kindes geleistet haben, sagte ein Polizist zur APA. Bei dieser Suche waren auch Drohnen eingesetzt worden. Das Gebiet rund um den Unfallort wurde von Kräften der Polizei weiträumig abgesperrt. Die Ermittlungen zum Unglück waren am Abend noch im Gange.
In der Steiermark haben schwere Regenfälle seit voriger Woche Hänge durchnässt und an Dutzenden Stellen abrutschen lassen. Bisher waren keine Menschen zu Schaden gekommen. Die Regenfälle ließen im Laufe des Mittwoch nach, allerdings war am Abend noch kein rasches Ende des Schlechtwetters in Sicht. Vielerorts hatten sich schon Hänge selbst in Bewegung gesetzt. Die Behörden warnten seit Tagen, beim Aufenthalt im Freien und vor allem an Gewässern höchste Vorsicht walten zu lassen.