Von: APA/dpa
Am 20. Jahrestag des verheerenden Tsunamis vom 26. Dezember 2004 haben in Indonesien und anderen Ländern Tausende Menschen der Opfer gedacht. In der großen Baiturrahman-Moschee in der damals besonders getroffenen Provinz Aceh kamen Überlebende, Angehörige der Opfer sowie Gemeindevertreter zu einem emotionalen Gebet zusammen. Zur Erinnerung ertönten auch drei Minuten lang die Sirenen des heutigen Tsunami-Frühwarnsystems.
Indonesien hatte die meisten der rund 230.000 Toten zu beklagen, viele Menschen starben in der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra. Gedenkveranstaltungen gab es unter anderem auch in Thailand, Indien und Sri Lanka.
“Dies ist mehr als nur das Gedenken an eine Tragödie”, sagte ein Gemeindevertreter in Banda Aceh. “Es geht darum, das kollektive Bewusstsein für die Katastrophenvorsorge zu fördern und die Widerstandsfähigkeit und Einigkeit zu feiern, die unseren Wiederaufbau bestimmt haben.” Damals habe Indonesien auch viel internationale Solidarität erfahren.
Gedenkfeiern in Thailand, Sri Lanka und Südindien
In Thailand, wo rund 8.000 Menschen ums Leben kamen, wurde der Opfer etwa im Tsunami Memorial Park in der Provinz Phang Nga im Süden des Landes gedacht. In Sri Lanka gedachten die Menschen von 9.25 bis 9.27 Uhr (Ortszeit) mit zwei Schweigeminuten der Opfer. Nach Angaben des staatlichen Zentrums für Katastrophenmanagement waren für den Tag zudem verschiedene Programme geplant, die helfen sollen, die Katastrophenvorsorge zu verbessern.
Seit 2005 gilt in Sri Lanka der 26. Dezember als nationaler Tag der Sicherheit. Auf der Insel im Indischen Ozean kamen schätzungsweise rund 45.000 Menschen ums Leben.
In Indien wurden nach Berichten örtlicher Medien an zahlreichen Orten entlang der Küste des östlichen Bundesstaats Tamil Nadu sowohl Milch als auch Blumen als Opfergabe dem Meer übergeben. Zudem wurden stille Prozessionen abgehalten und Gebete gesprochen. Am Marina-Strand von Chennai schloss sich der Gouverneur des Unionsstaats Tamil Nadu, R. N. Ravi, einem Gedenkmarsch für die Opfer des Tsunamis an. In Indien riss die Flutwelle schätzungsweise rund 12.000 Menschen in den Tod.
Todbringender Tsunami am Stephanitag 2004
Das Seebeben im Indischen Ozean löste in der Nacht auf den Stephanitag 2004 wohl eine der größten Katastrophen der Menschheit aus. Die Zahl der über die mehr als 230.000 Toten hinaus Vermissten ist bis heute ungeklärt. Der todbringende Tsunami, der auf das Beben der Stärke 9,1 bis 9,3 folgte, zerstörte weite Landstriche in Süd- und Südostasien. Unter den Toten befanden sich auch 86 Österreicherinnen und Österreicher.
Am schlimmsten traf der Tsunami die westindonesische Insel Sumatra mit der ohnehin bürgerkriegsgeplagten Provinz Aceh. Von deren Küste war das Epizentrum des Bebens nur 150 Kilometer entfernt. Ein Frühwarnsystem existierte damals nicht und wurde erst als Folge der Katastrophe implementiert. Rund 160.000 Menschen starben in Aceh. Die Welle rollte weiter und traf Sri Lanka sowie Südindien und Thailand. Opfer waren darüber hinaus auf den Malediven (rund 80), in Burma (rund 90) und in Malaysia (rund 70) zu beklagen. Nach sechs Stunden traf die Welle Somalia am Horn von Afrika, wo es auch noch rund 300 Tote gab.
Der Tsunami löste eine beispiellose Hilfsaktion aus. In Österreich wurde einmal mehr “Nachbar in Not” aktiviert. Zahlreiche Staaten schickten Identifikationsteams nach Südostasien. Österreich stationierte beispielsweise zwei DVI-Einheiten (Disaster Victim Identification, Anm.) in Thailand und Sri Lanka, auch Trinkwasseraufbereitungstrupps wurden in die Katastrophengebiete geschickt. Die Opferzahlen sind zum Teil noch immer Schätzungen.
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