Gemälde des Künstlers Piero Dorazio wurden beanstandet

Gefälschte Kunstwerke und Betrug: Südtiroler [59] freigesprochen

Dienstag, 06. Februar 2024 | 20:11 Uhr

Von: luk

Bozen – Ein Südtiroler (59) wurde am Bozner Landesgericht vom Verdacht freigesprochen, gefälschte Kunstwerke verkauft zu haben. Der zweite Vorwurf des Betrugs wurde aus formalen Gründen fallen gelassen. Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, vier Gemälde des Künstlers Piero Dorazio mit gefälschten Echtheitszertifikaten versehen zu haben.

Richter David Cognolato entschied anders und sprach den Mann frei, da seine Handlungen keine Straftat darstellten. Das Urteil ist vorerst nicht rechtskräftig.

2017 hatte der Südtiroler laut Alto Adige online vier Gemälde des italienischen Künstlers Piero Dorazio an ein renommiertes Auktionshaus in Deutschland verkauft. Diese wurden dann von dort aus an drei Kunden verkauft. Die Kunden wandten sich später an die Dorazio-Stiftung, um die Gemälde authentifizieren zu lassen.

Die Stiftung stellte aber fest, dass es nicht Originale waren. Daraufhin erstatteten die Kunden Anzeige – jedoch nur in Deutschland. In Italien wurde die Anzeige nie formalisiert, weshalb der Betrugsvorwurf fallen gelassen wurde. Das Auktionshaus wurde in Deutschland zu einem Schadenersatz verurteilt.

Der Südtiroler beteuerte stets, dass er überzeugt war, Originale von Dorazio zu besitzen, da er sie mit Echtheitszertifikaten erhalten hatte. Er sei kein Experte für moderne Kunst, doch zwei Fachleute des Auktionshauses hatten die Werke vorab geprüft und nichts beanstandet.

Richter Cognolato dürfte zum Schluss gekommen sein, dass der Südtiroler nicht mit bösen Absichten gehandelt hatte.

Bezirk: Bozen