Von: luk
Bozen – Gegen den 30-jährigen Benno Neumair laufen neben den Mord an seinen Eltern keine weiteren Ermittlungen. Dies haben die Verteidiger des derzeit Inhaftierten gegenüber der Tageszeitung Alto Adige mitgeteilt.
In der TV-Sendung “Chi l’ha visto” wurde nämlich vor zwei Tagen eine These behandelt, die viele hellhörig gemacht hatte. Womöglich habe Benno Neumair auch etwas mit dem Tod seiner Oma am 26. Jänner, rund drei Wochen nach dem Verschwinden von Peter Neumair und Laura Perselli, zu tun.
Luisa Montanelli (96), die am 4. Jänner von einem längeren Krankenhausaufenthalt nach Hause kam, erhielt zehn Tage vor ihrem Tod Besuch von ihrem Enkel Benno. Dabei soll es zu einem Vorfall gekommen sein, der auch den Carabinieri gemeldet worden war. Die Pflegerin soll den 30-Jährigen nämlich dabei ertappt haben, wie er seiner Großmutter eine Infusion legen wollte. Das hat sie der Tante von Benno, Carla Perselli, mitgeteilt. Diese wiederum hat Benno derartige Handlungen untersagt.
Benno Neumair soll sich in der Folge in Ausreden geflüchtet haben. Er kenne einen Krankenpfleger und habe mit diesem Kontakt gehabt. Der Pfleger bestritt dies im Anschluss. Erst als seine Tante damit drohte, die Behörden hinzuzuziehen, soll der 30-Jährige von seinem Vorhaben abgelassen haben, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Dennoch: Als die betagte Frau am 26. Jänner verstarb, soll Madé Neumair auch gegenüber den Carabinieri den Verdacht geäußert haben, dass ihr Bruder etwas mit dem Tod zu tun haben könnte.
Doch auch die Staatsanwaltschaft bestätigt die Mitteilung der Verteidiger, wonach gegen Benno Neumair nicht wegen weiterer Straftaten ermittelt wird. Ihm wird bekanntlich nach wie vor zur Last gelegt, seine Eltern am 4. Jänner getötet und dann in die Etsch südlich von Bozen geworfen zu haben. Dies hat der 30-Jährige auch gestanden. Benno Neumair sitzt seit Ende Jänner im Bozner Gefängnis in U-Haft.
Die Leiche seiner Mutter Laura Perselli wurde Anfang Februar im Zuge einer groß angelegten Suchaktion aufgefunden. Weiterhin fehlt von Peter Neumair jede Spur. Die Suche nach dem Vermissten läuft aber weiter. Derzeit wird die Etsch regelmäßig von Hubschraubern der Polizeikräfte überflogen.