Von: mk
Bozen – Impfungen wirken angeblich zwar nicht und doch fürchten sich manche vor Nebenwirkungen. Die Logik von Impfgegnern nachzuvollziehen, ist nicht immer ganz einfach.
In Südtirol sind mindestens 2.500 Impfkritiker derart von ihrer Position überzeugt, dass sie bereit sind, öffentlich zu demonstrieren. Doch gegen was eigentlich? Gegen den Green Pass, gegen eine Pandemie, die die ganze Welt seit über einem Jahr lähmt oder dagegen, dass die Wissenschaft innerhalb Rekordzeit einen präventiven Schutz auf den Markt gebracht hat.
Es stimmt: Impfdurchbrüche sind möglich. Allerdings schützt die Impfung vor einen schweren Verlauf. Israel gilt als Impfweltmeister und doch liegen immer mehr Geimpfte im Spital, ist noch so ein Zweifel, der gestreut wird. Dabei gilt: Je höher die Impfquote, desto größer ist auch der Anteil der Geimpften unter den Krankenhauspatienten – einfach, weil es mehr Geimpfte als Ungeimpfte gibt.
Der Anteil von ungeimpften Covid-19-Patienten im Spital ist in Israel um 67,5 Prozent höher als jener der geimpften.
Dass der Impfschutz nach einigen Monaten etwas nachlässt, wird in Studien bestätigt. Doch das bedeutet nicht, dass die Impfung überhaupt nicht schützt. Es geht auch nicht darum, Ungeimpfte auszugrenzen, die Gesellschaft zu spalten oder Krankheiten insgesamt zu eliminieren, weil das zu viel kostet. Ziel ist es lediglich, eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern.
Unterdessen steigt die Zahl der Infizierten. Dass das Wachstum exponentiell verläuft und die Kurve schnell nach oben rauschen kann, scheint vielen ebenfalls kein Begriff zu sein.
Doch egal welche Argumente man bringt – die Mauer, gegen die man bei Impfgegnern rennt, wird immer undurchdringlicher. Über 4.000 Schulangestellte von insgesamt 19.143 sind noch nicht geimpft. 407 Mitarbeiter im Gesundheitsbereich haben eine Impfung ebenfalls abgelehnt und nehmen offenbar die Suspendierung in Kauf. Dass man solche Personen bis zuletzt noch überzeugen kann, bleibt fraglich.