Von: luk
Rom – Jemand will nicht, dass Alex Schwazer an den Olympischen Spielen in Rio teilnimmt und seine Karriere ohne Doping fortsetzt. Das hatte das Umfeld des Gehers aus Kalch nach Bekanntwerden der positiven Dopingprobe am 21. Juni stets behauptet. Von einem Komplott gegen Schwazer und Trainer Sandro Donati war die Rede.
Donati hat zudem angegeben, dass er sich regelmäßig mit Drohanrufen konfrontiert sieht. Er fürchte um sich und seine Familie.
Nun sind Medienberichten zufolge zwei dieser Telefonate an die Öffentlichkeit gelangt.
Es handelt sich dabei um Gespräche zwischen Donati und einer angeblich bekannten Persönlichkeit aus der Welt des Sports, einem internationalen Geher-Sportrichter, der sehr eng mit Sandro Damilano, dem Trainer der chinesischen Geher-Nationalmannschaft, in Kontakt sein soll.
Trainer Donati wurde angeblich nahegelegt, dass Alex Schwazer bei den beiden Wiedereinstiegswettkämpfen in Rom (Weltmeisterschaft) und in La Coruna (20-Kilometer-Lauf) nicht zu weit vorne landen sollte.
„Es wäre besser, wenn du Tallent siegen lässt, verstehst du?“, sagte die Person am Hörer zu Donati am 7. Mai. Tallent ist ein australischer Geher, der Schwazers Comeback nach über dreijähriger Dopingsperre scharf kritisierte und den Geher aus Kalch unter anderem als „Schande Italiens“ bezeichnete. Alex Schwazer gewann am Tag danach in souveräner Art und Weise, verwies Tallent mit über drei Minuten auf Platz zwei und sicherte sich im 50-Kilometer-Bewerb das Rio-Ticket.
Beim zweiten Gespräch am 23. Mai wurde Donati geraten, dass Schwazer hinter den beiden Chinesen ins Ziel kommen sollte. Der Anrufer soll wieder derselbe Mann gewesen sein.
Die Telefongespräche, die auch bei der Anti-Mafia-Kommission und den Gerichtsbehörden aufliegen, könnten die These, dass ein Komplott gegen den Südtiroler Olympiasieger vorliegt, untermauern.