Von: mk
Sterzing – Ein Ölgemälde aus dem 19. Jahrhundert, das den Evangelisten Johannes darstellt, ist von Spezialeinheit der Carabinieri für Kunstdiebstahl der Kirche „Santa Maria Assunta von Konstantinopel“ in Neapel zurückgegeben worden. Das Gemälde galt gemeinsam mit drei weiteren Bildern seit Jänner 1993 als verschwunden. Unbekannten hatten es widerrechtlich entwendet.
Nun hat der Kommandant der Spezialeinheit aus Udine, Lorenzo Pella, das Bild Pfarrer Don Salvatore Russolillo in Anwesenheit von Weihbischof Lucio Lemmo und von Rosa Romano, Funktionärin der Aufsichtsbehörde für Archäologie und Kunst in Neapel, überreicht.
Die Carabinieri hatten das Gemälde erst kürzlich im Internet entdeckt, weil es von einem Privatbürger aus Sterzing zum Verkauf angeboten worden war. Ein Abgleich mit der Datenbank gestohlener Kunstgegenstände ergab, dass es sich tatsächlich um Diebesgut handelt.
Auch der rechtliche Vertreter der Kirche in Neapel hat das Gemälde wiedererkannt und den rechtmäßigen Besitz beansprucht.
Um zu verhindern, dass das Bild vorzeitig ins Ausland gebracht wird, haben die Carabinieri den Südtiroler Verkäufer direkt kontaktiert. Dieser hatte nichts davon geahnt, dass es sich um gestohlenes Werk handelte, und überreichte das Gemälde den Ordnungshütern aus freien Stücken.
Die Bozner Staatsanwaltschaft, die informiert worden war, veranlasste die Aushändigung des Bildes an den rechtmäßigen Besitzer. Das Ölgemälde wird nun – fast 30 Jahre nach dem Diebstahl – wieder in der Kirche in Neapel ausgestellt.