Video des Vorfalls verbreitet sich in den sozialen Medien

Gewalttat bei Maturaball landet beim Innenministerium 

Donnerstag, 16. Januar 2025 | 08:06 Uhr

Von: luk

Brixen – Am vergangenen Samstag kam es vor dem Forum in Brixen, wo ein „Maturaball“ stattfand, zu einem brutalen Angriff. Ein 18-jähriger Junge wurde bekanntermaßen mit Faustschlägen und Tritten ins Gesicht attackiert, während er wehrlos am Boden lag. Laut Zeugen riefen die Täter dabei „Dreckswalscher“ (abwertend für „schmutziger Italiener“).

Besonders erschreckend: Keiner der Anwesenden griff ein. Stattdessen nutzten einige die Gelegenheit, Selfies mit dem blutüberströmten Opfer zu machen. Ein Video des Angriffs wurde in den sozialen Medien verbreitet und löste eine Welle der Empörung aus.

Hintergrund des Angriffs

Der Vater des Opfers, der Architekt Renato D’Alberto, zeigte sich tief betroffen. Er wurde mitten in der Nacht über den Angriff informiert und eilte ins Krankenhaus. „Die Gewalt war unfassbar brutal. In den Videoaufnahmen, die den Vorfall dokumentieren, ist deutlich zu erkennen, wie die Täter auf meinen Sohn losgehen. Einer von ihnen nahm sogar Anlauf, um ihn zu treten“, berichtete er.

Alto Adige

Laut Renato D’Alberto, wurde sein Sohn attackiert, als er einem minderjährigen Freund in einer schwierigen Situation helfen wollte. Bei den Tätern handelt es sich laut bisherigem Erkenntnisstand um Jugendliche aus Lajen. Der 18-Jährige erlitt im Zuge der Gewaltepisode schwere Verletzungen, darunter ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Bruch der Augenhöhle und der Nasenscheidewand.

Politische Reaktionen

Indes hat der Vorfall auch politische Reaktionen ausgelöst: Alessandro Urzì, Abgeordneter der Partei Fratelli d’Italia, forderte eine sofortige Untersuchung durch Innenminister Piantedosi. Urzì betonte: „Der barbarische Angriff auf einen Schüler in Brixen, nur weil er Italiener ist, kann nicht ignoriert werden. Es ist schockierend, dass solche ethnisch und sprachlich motivierten Übergriffe im Jahr 2025 noch immer passieren.“

Der Vorfall wirft laut der Nachrichtenagentur Ansa erneut ein Licht auf die historischen Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen in Südtirol. Urzì forderte alle politischen Kräfte auf, den Angriff aufs Schärfste zu verurteilen.

Entsetzen über Untätigkeit der Anwesenden

Der Vater des Opfers zeigte sich entsetzt über die Untätigkeit der Anwesenden. „Mein Sohn wurde wie ein Fußball getreten, während andere nur zuschauten oder Fotos machten. Wer Fehler gemacht hat, muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden“, erklärte er gegenüber lokalen Medien. Wie berichtet, plant er, die mutmaßlichen Täter vor Gericht zu bringen.

Bezirk: Eisacktal

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