Über 60 Vorfälle im Jahr 2024

Gewaltwelle im Bozner Krankenhaus

Freitag, 27. September 2024 | 05:30 Uhr

Von: luk

Bozen – Die Zahl der Gewaltvorfälle im Krankenhaus und in der Notaufnahme von Bozen nimmt besorgniserregend zu: Allein im Jahr 2024 wurden mehr als 60 Aggressionen registriert. Im Krankenhaus gab es 45 Vorfälle, in der Notaufnahme 19. Die Bandbreite reicht von verbalen bis hin zu physischen Angriffen – oft durch die Patienten selbst, aber auch ihre Angehörigen sind zunehmend beteiligt.

Zahl der Vorfälle im Detail

Zwischen dem 1. Januar und dem 16. September 2024 wurden im Bozner Krankenhaus insgesamt 45 Gewaltakte gemeldet. Darunter zwölf kombinierte verbale und physische Angriffe, zwei rein physische Angriffe und 31 ausschließlich verbale Aggressionen.

In 36 dieser Fälle waren es die Patienten selbst, die das Pflegepersonal attackierten. In sieben weiteren Fällen waren es die Angehörigen der Patienten, und einmal handelte es sich um das aggressive Verhalten eines Betreuers. Diese Zahlen wurden vom Komitee für öffentliche Ordnung und Sicherheit in Bozen analysiert, der unter der Leitung des Regierungskommissars Vito Cusumano tagte, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.

Häufung in bestimmten Abteilungen

Von den 19 Vorfällen in der Notaufnahme und den angeschlossenen primärärztlichen Ambulanzen, fanden die übrigen 18 Gewaltakte in verschiedenen Krankenhausabteilungen statt. Besonders betroffen waren die Psychiatrie (fünf Fälle) und die Abteilung für Infektionskrankheiten (drei Fälle). Einzelne Vorfälle wurden in den Abteilungen Chirurgie, Medizin, Urologie, Orthopädie, Rehabilitation und Neurochirurgie registriert, wobei die Abteilungen Augenheilkunde und Orthopädie jeweils zwei Vorfälle meldeten. Zudem ereigneten sich acht weitere Aggressionen in Außenstellen des Krankenhauses.

Wer ist betroffen?

Das Pflegepersonal ist am stärksten betroffen: In 28 der 45 gemeldeten Fälle richtete sich die Aggression gegen eine Krankenschwester oder einen Pfleger. In fünf Fällen wurden Ärzte attackiert, in fünf weiteren Sozialarbeiter und in drei Fällen waren es Pflegehilfskräfte. In 16 dieser Fälle war es notwendig, die Polizei hinzuzuziehen.

Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit

In einer Stellungnahme unterstrich Regierungskommissar Vito Cusumano, dass es sich bei diesen Vorfällen um ein ernstes Problem handle, das sich in einigen Krankenhäusern in Südtirol zu bestimmten Zeiten und in verschiedenen Formen – von verbalen Auseinandersetzungen bis hin zu körperlichen Angriffen – manifestiere. Als Reaktion darauf wurde die Verstärkung des Sicherheitsdienstes durch spezielle Sicherheitskräfte zugesichert.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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7 Kommentare auf "Gewaltwelle im Bozner Krankenhaus"


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Homelander
Homelander
Universalgelehrter
7 h 55 Min

Jetzt rumjammern.. man hätte viel früher was tun sollen… es ist leider 10 nach 12

user6
user6
Superredner
4 h 6 Min

ja, sagen viele, früher gab es das nicht. es suchten aber auch bedeutend weniger menschen die erste hilfe auf und man musste deshalb auch nie lange warten.

sophie
sophie
Kinig
10 h 15 Min

Es ist wirklich kaum vorzustellen, dass Menschen gerade dort wo sie Hilfe suchen, so ausraten und gegen das Pflelepersonal, Ärtzte, KScheestern so agressiv werden.
Das sind natürlich nicht hinnehmbare Situationen die es zu vermeiden gilt.
Die Frage ist nur, warum das immer öfters vorkommt. Es wird wohl soweit kommen, dass in jedem KH einige Ordnungshüter rund um die Uhr statioiert werden müssen.
Menschen die anderen helfen, so zu attackieren, das darf es einfach nicht geben, finde diese Situation sehr schlimm, dagegen braucht es für solche, klare Regelungen und Zutrittv erbote.

Rabe
Rabe
Superredner
7 h 5 Min

 Als Reaktion darauf wurde die Verstärkung des Sicherheitsdienstes durch spezielle Sicherheitskräfte zugesichert ! Und diesen Dienst von den aggressiven Herrschaften in Rechnung stellen, wenn sie nicht wissen sich zu benehmen und einen respektvollen Umgang mit den Pflegepersonal u. Ärzten zu pflegen

mitoga
mitoga
Tratscher
2 h 17 Min

Brieftasche auf, Personal anstellen, ausbilden, Löhne erhöhen. So schnell und so viel wie möglich. Die Sicherheitsproblematik ist nur die Spitze des maroden Eisbergs Sanität.

Morx
Morx
Neuling
3 h 43 Min

Sel versteh i net dass die Leit durchdrahnen, dei in Spitol tien jo nicht 😂😂

NaSellSchunSell
NaSellSchunSell
Superredner
31 Min 36 Sek

da wird mit Zahlen nur so rumgeschmissen, aber eine wichtige (und die wird man auch kennen) wird verschwiegen: Wie viele dieser Übergriffe würden von Einheimischen und wie viele von solchen mit Migrationshintergrund begangen? Frag mich, warum das nicht offen genannt wird…

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