Von: luk
Bozen/Innsbruck – Ein in Südtirol wohnhafter Süditaliener steht in Innsbruck wegen versuchter Bestechung vor Gericht. Wie die Nachrichtenagentur Ansa in Berufung auf die Tiroler Tageszeitung berichtet, könnte jedoch alles nur ein großes Missverständnis sein, das durch die Benutzung des Google-Übersetzers ausgelöst wurde.
Der Süditaliener war im Sommer Richtung Norden gereist und geriet gleich hinter der Staatsgrenze in eine Polizeikontrolle. Knapp ein Promille Alkohol wurden darauf im Blut des Kochs festgestellt.
Als ihm die Beamten belehren und die Weiterfahrt untersagen wollten, stellte sich heraus, dass der Italiener weder Englisch noch Deutsch verstand.
Zur Not griffen die Exekutivbeamten auf moderne Technik zurück. Per Google-Übersetzer wurden dem Italiener die weiteren Schritte der Amtshandlung mitsamt 900 Euro Sicherheitsleistung per Handy erläutert.
Dieser zückte daraufhin ebenso sein Handy und gab ein: „Io pago ben.“ Was soviel heißt wie: „Ich zahle schon!“ Doch Google legte „ben“ als „bene“ aus und somit wurde den Beamten Folgendes ausgespuckt: „Ich bezahle gut!“
Dies wurde als Bestechungsversuch gewertet. Wie die TT berichtet, musste beim gestrigen Prozess um versuchte Bestimmung zum Amtsmissbrauch und Widerstand gegen die Staatsgewalt nach Hinweis von Verteidiger Martin Corazza aber selbst Staatsanwalt Hannes Wandl feststellen, dass der Google-Übersetzer hier zu einem Missverständnis geführt hat.
Sonstige Gesten wären als Deutung einer Bankomatkarte zu werten gewesen, so die Verteidigung.
Zum nachfolgenden Widerstand zeigte sich der Angeklagte jedoch aufgrund von Erinnerungslücken geständig.
Das Gericht entscheidet nach Einvernahme einer letzten Polizistin über den Google-Fall.