Von: luk
Bozen – Die Polemik nach dem „Gott sei Dank“ beim Marsch „Dem Land Tirol die Treue“ im Rahmen einer Feier für die Tiroler Skifahrerin Stephanie Venier, könnte ein Nachspiel haben.
Florian Pedarnig, Komponist des Marsches spricht sich nach dem Fauxpas der Silbermedaillengewinnerin bei der Ski-WM in St. Moritz dafür aus, dass sein Marsch „bei bestimmten Anlässen nicht mehr gespielt wird“ – etwa bei Zeltfesten, wo Alkohol getrunken wird.
Pedarnig bedauert es laut dem Tagblatt Dolomiten, dass mit seinem Marsch durch den Zusatz „Gott sei Dank“ in der zweiten Strophe ständig die Südtiroler beleidigt werden.
Der Komponist betont, dass sein Aufruf, den Marsch seltener zu spielen, keineswegs als „Verbot“ interpretiert werden sollte. „Es wäre auch gar nicht möglich, zu verhindern, dass das Lied gespielt wird“, meint Pedarnig.
Sein Bruder Josef ist der Autor des Liedtextes. Von einem „Verbot“ des Liedes hält auch er nichts. „In der Praxis wird man es nicht verhindern können, dass das Lied trotzdem gespielt wird. Dieser blöde Zwischenruf ,Gott sei Dank‘ passt in den Rhythmus leider gut hinein. Die Leute, die diesen Zusatz singen, bedenken nicht, dass auch Osttirol von Nordtirol getrennt ist – aufgrund der Abtrennung Südtirols. Wenn die Leute mit diesem Gedanken vertraut wären, dann würden sie vielleicht einsehen, dass es wirklich ein Stumpfsinn ist, dieses ,Gott sei Dank‘ zu singen. Abgesehen davon können die Südtiroler natürlich mit Recht beleidigt sein“, meint Josef Pedarnig.