Von: mk
Bozen – Ab 1. September muss das ganze Schulpersonal vom Kindergarten bis hin zur Universität im Besitz des grünen Passes sein. Wie die Kontrollen stattfinden sollen, darüber herrscht allerdings noch Ungewissheit, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Wer an der Schule arbeitet, muss entweder geimpft oder genesen sein. Alternativ ist es außerdem möglich, sich alle 48 Stunden einem Test zu unterziehen, der aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Wer sich weigert, wird nach fünf Tagen suspendiert und die Entlohnung entfällt. An der Uni benötigen auch die Studenten einen grünen Pass.
In Südtirol ist die Situation allerdings heikel: Rund 25 Prozent der Angestellten im Schulbereich sind nicht geimpft. In absoluten Zahlen ausgedrückt handelt es sich um 4.737 von insgesamt 19.143 Personen.
Ziel der Green Pass-Regelung ist es, die Gesundheit von Angestellten und Schülern zu schützen und vor allem den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten. Wie Marco Fontana, Präsident des Südtiroler Verbandes der Schuldirektoren, laut Alto Adige erklärt, gibt es allerdings noch keine klaren Richtlinien, wie die Kontrollen durchgeführt werden sollen.
Die Schwierigkeit besteht darin, die Green Pass-Regeln in Einklang mit den Normen zur Privacy zu bringen. Eine Möglichkeit könnte darin bestehen, dass Direktoren die Möglichkeit haben, über eine digitale Plattform jeden Tag den Status des Passes der Angestellten zu überprüfen. Ein grünes Häkchen bedeutet, der grüne Pass ist gültig, ein rotes X verrät, dass der Nachweis fehlt. „Wir warten noch darauf, um mehr zu erfahren“, erklärt Fontana. Er zeigt sich allerdings davon überzeugt, dass sich die Probleme mit Hausverstand und etwas gutem Willen lösen lassen.
In den Kindergärten müssen neben den Pädagoginnen etwa auch Köchinnen und Küchengehilfen über den grünen Pass verfügen. Weil die Privacy-Regeln es vierbieten, den Impfstatus einer Person zu kennen, muss der grüne Pass aller Mitarbeiter auch dort jeden Tag neu kontrolliert werden. Wer die Kontrollen auf welche Art durchführt, soll in Bozen in Absprache mit den Gewerkschaften entschieden werden.
Im Betrieb für Sozialdienste in Bozen, der mehrere Kinderkrippen führt, weiß man jetzt schon, wie kontrolliert wird. Ob der grüne Pass von rund 140 Mitarbeitern – Erzieherinnen, Köche und sonstige Angestellte – gültig ist, soll über das Handy überprüft werden. „Anfang nächster Woche haben wir ein Fortbildungstreffen mit dem Sicherheitsexperten organisiert, der unseren Mitarbeitern und dann den Familienangehörigen die neuen Regeln erklärt“, betont die Direktorin des Betriebs, Liliana Di Fede.