Von: red
Die Corona-Maßnahmen haben offenbar für das Aussterben eines Influenza-Virusstammes gesorgt. Virologen sagen, dies zeige, wie effektiv die Maßnahmen waren.
Die Kampagne zur Grippe- und Coronaschutzimpfung ist in vollem Gange. Eine gleichzeitige Impfung gegen beide Atemwegserkrankungen kann durchaus sinnvoll sein. Wer dabei etwas genauer hinschaut, mag sich vielleicht wundern: ab dieser Saison wird wieder ein Dreifach- statt wie zuletzt ein Vierfach-Impfstoff gegen die Grippe eingesetzt.
Das ist keine merkwürdige Sparmaßnahme, sondern eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission “STIKO” und der Weltgesundheitsorganisation WHO. Letztere überlegt und beratschlagt jedes Jahr im Februar, welche Komponenten der Impfstoff für die kommende Saison beinhalten soll, um den bestmöglichen Schutz aufzubauen. Da die Vorhersage, welche Virenstämme tatsächlich am stärksten zirkulieren werden, ein wenig dem Blick in eine Glaskugel gleicht, setzte man die letzten Jahre auf einen vierfachen Schutz gegen jeweils zwei A- und B-Stämme der Influenza.
Einer dieser B-Stämme – das B Yamagata Virus – scheint nun verschwunden zu sein. Bereits im Jahr 2020 haben Experten festgestellt, dass diese Gruppe von Viren nicht mehr kursiert. Und auch in den Folgejahren konnte B Yamagata nicht mehr nachgewiesen werden. Dem Fachmagazin “The Lancet” zufolge, ist es das erste – und bisher einzige – Virus, das im Zuge der Schutzmaßnahmen während der Corona-Pandemie zum Aussterben gebracht wurde. Vorsicht sei jedoch noch geboten, denn dies gelte zunächst nur für die Teile der Welt, in denen die jährlich auftretende Grippe überwacht und gut dokumentiert werde. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob der Virusstamm nicht doch irgendwo überlebt hat.
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