Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder

Große Trauer um Ernst Stifter [55]

Donnerstag, 16. April 2020 | 08:54 Uhr

Von: luk

Eppan – Nach dem Unfalltod des 55-jährigen Ernst Stifter herrschen in Eppan und weit darüber hinaus große Trauer und Bestürzung.

Der gebürtige Ahrntaler war gestern gegen 14.30 Uhr mit seinem Motorrad der Marke Ducati unweit seiner Wohnung in Richtung Weinstraße unterwegs. Bei Kreuzung zur Sportzone Rungg auf der Höhe des neuen Campingplatzes kam es dann zu dem verhängnisvollen Verkehrsunfall. Stifter prallte frontal gegen einen entgegenkommenden Lieferwagen, der von einem 37-jährigen Elektriker gesteuert wurde.

Die alarmierten Rettungskräfte konnten nichts mehr für den 55-Jährigen tun. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Der Handwerker zog sich bei dem Aufprall mittelschwere Verletzungen zu.

Über den genauen Unfallhergang kann derzeit nur spekuliert werden. Beim Lenker des Lieferwagens wurde laut Informationen der Tageszeitung Alto Adige ein Alkoholtest durchgeführt. Das Ergebnis steht noch aus. Ebenso soll geklärt werden, mit welcher Geschwindigkeit Stifter unterwegs war.

Stifter, der ursprünglich aus Luttach kommt, lebte mit seiner Frau und den beiden Kindern in Montiggl und war stellvertretender Direktor im Landestierärztlichen Dienst in Bozen. Auf Facebook gab es zahlreiche Beileidsbekundungen.

Aufrichtige Anteilnahme Es ist schwerer eine Träne zu trösten,als tausend zu vergießen. Lieber Diego, liebe Tania…

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Brigitte Foppa von den Grünen ist “erschüttert”

Die Landtagsabgeordnete von den Grünen, Brigitte Foppa, zeigt sich erschüttert vom plötzlichen Tod Stifters.

“Seine markante Stimme und sein Akzent klingt noch in meinen Ohren”, schreibt sie. “Er hat mich vor nicht allzu langer Zeit zum Thema der Tiertransporte angerufen. Ich hatte eine Landtagsanfrage gemacht und er war auch ein wenig verärgert darüber, wie viele Fragen ich gestellt hatte. Er hat die Anfrage schriftlich korrekt beantwortet, aber es war ihm wichtig, mir die Dinge auch persönlich und im Detail zu erklären. Ich schätze diesen Ansatz über alles, nämlich dass man immer versuchen sollte, auch über unterschiedliche Sichtweisen hinweg im Gespräch zu bleiben und über das Trennende hinaus das Gemeinsame zu suchen, in diesem Fall das Tierwohl.”

“Kennengelernt hatte ich Ernst Stifter in einer Tagung zur vegetarischen Lebensweise, vor vielen Jahren in Meran, wo wir beide Referenten waren. Ich habe ihn dann kontaktiert, nachdem ich als grüne Landtagsabgeordnete gewählt worden war. In den ersten Wochen habe ich mehrere erfahrene und mir wichtige Menschen um ein Anfangsbriefing gebeten. Ernst Stifter war einer von ihnen. Geduldig hat er mir, der Geisteswissenschaftlerin, die Welt der Tiermedizin und der Praxis erklärt und mich auf mögliche Handlungsfelder hingewiesen. Dafür bin ich heute noch dankbar. Gerne hätte ich noch öfters mit ihm diskutiert, nein, gesprochen. Seiner Familie drücke ich mein Beileid aus, es kommt aus dem Herzen”, so Foppa.

Bezirk: Pustertal, Überetsch/Unterland