Von: luk
Auer – Der Bezirksobmann des Bauernbundes im Unterland, Reinhard Dissertori, schlägt Alarm. Wegen der Pflicht zum Grünen Pass auf der Arbeitsstelle würden zahlreiche Erntehelfer in diesen Tagen ihre Koffer packen und in ihre Heimatländer in Ost-Europa zurückfahren. Sie seien nämlich weder bereit, für den Test zu bezahlen, noch sich impfen zu lassen.
Laut Alto Adige online sollen daher mehrere Landwirte im Unterland in diesen Tagen in arger Bedrängnis sein, weil noch einige Apfelsorten eingebracht werden müssen. Dissertori erklärt, er erhalte fortlaufend Anrufe von Mitgliedern von Salurn bis Leifers, deren Erntehelfer praktisch die Flucht ergreifen. Auch auf seinem Hof seien vier Arbeiter aus Polen über Nacht abgefahren.
Neben der Weigerung, sich impfen zu lassen oder für den Test zu bezahlen, sei auch die Zeit, die ein solcher Test in Anspruch nimmt, Teil des Problems, so Dissertori.
Angeblich soll ein großer landwirtschaftlicher Betrieb in Leifers fünf Erntehelfer aus Rumänien nach langen Verhandlungen überzeugt haben, nicht vor dem Grünen Pass zu “flüchten”. Der Landwirt musste aber zugestehen, den Arbeitern die Hälfte der Test-Kosten zu bezahlen und sie im kommenden Jahr wieder zu engagieren.
Auf der Suche nach einer umfassenden Lösung, wurde im Vinschgau um Hilfe gebeten: Dort ist die Ernte eingebracht und einige der Erntehelfer konnten überzeugt werden, im Unterland einzuspringen. Von Ende Oktober bis Mitte November steht dort die Ernte der Sorte Pink Lady an.