Von: mk
Bozen – Eine Grundschülerin im Bezirk Überetsch-Unterland, die vom Staatsrat von der Maskenpflicht befreit wurde, sorgt für Unmut unter den Eltern. Das Mädchen, das laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa zwar gesund ist, aber unter Atemwegsbeschwerden leidet, hält sich in derselben Klasse wie die anderen Kinder auf, die die Anweisungen zur Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichtes befolgen. Wie die Tageszeitung Alto Adige schreibt, haben am Montag mehrere Eltern ein Zeichen gesetzt.
Sie ließen ihre eigenen Kinder zu Hause, um gegen die mangelnde Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zu protestieren, die in einem Rundschreiben des Schulamts vom Februar festgehalten sind. So soll die Klasse unter anderem zu klein sein, um die soziale Distanzierung zu ermöglichen.
Weil es von institutioneller Seite bislang offenbar noch keine zufriedenstellende Antwort gab, haben einige auch beschlossen, den Rechtsweg zu beschreiten. Bei den Carabinieri wurde Anzeige erstattet – unter anderem deshalb, weil Kinder von Maskenverweigerern nicht in den Fernunterricht überstellt werden.
Als Alternative zum Fernunterricht besteht laut Alto Adige die Möglichkeit, eine Schulbank mit einem Schutzschild aus Plexiglas auszustatten. Die Vorrichtung soll von der Gemeindeverwaltung bereits bestellt worden sein. Vorgesehen war eine Ausgabenzweckbindung in Höhe von 300 Euro. Die Eltern der Grundschülerin wollten jedoch nicht, dass auf die Summe zurückgegriffen wird. Außerdem weigern sie sich, ihr Kind einem Schnelltest zu unterziehen.
Unterdessen sind die Eltern der anderen Schüler auch deshalb verzweifelt, weil die Klasse einen Ortswechsel vornehmen musste und vorübergehend in der Aula Magna untergebracht wurde, um die Einhaltung des vorgeschriebenen Abstands zu ermöglichen.
Laut Alto Adige ist der Feldzug gegen die Maskenpflicht in der Klasse von Impf- und Maskengegner-Vereinigungen unterstützt worden, die auf nationaler Ebene einen Präzedenzfall schaffen wollten.