Von: mk
Bozen – Die Horror-Nacht im Juli wird die Familie wohl niemals vergessen können. Gegen 2.50 Uhr in der Früh ist der 26-jährige Alexander Daum aus Siebeneich auf dem Heimweg tödlich verunglückt. Die Organisation „Ali Alexander Daum“ will nach dem tragischen Unfall etwas Gutes tun. Insgesamt 119 Jugendliche wurden in den letzten drei Samstagabenden kostenlos und sicher nach Hause gebracht, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Alexander, der am vergangenen Samstag 27 Jahre alt geworden wäre, befand sich mit seinem Fahrrad auf dem Heimweg, als er in der Nähe des Bozner Krankenhauses mit einem Pkw zusammenprallte. Stunden später erlag er auf der Intensivstation seinen schweren Verletzungen. Ein Freund, der bei ihm war, blieb unverletzt.
„Die Organisation trägt den Namen meines Bruders Alexander Daum, der nach einem tragischen Verkehrsunfall im vergangenen Sommer ums Leben gekommen ist“, erklärt Philipp Daum, einer der Gründer der Organisation. Die Familie habe beschlossen, im Namen von Alexander Daum mit Spenden wohltätige Zwecke zu finanzieren.
Der Shuttledienst war an den Samstagen jeweils von 2.00 bis 6.00 Uhr morgens in der Umgebung von Bozen und Meran unterwegs. „Der Shuttle wird noch an allen Dezember-Samstagen unterwegs sein“, erklärt Matteo Pozzesi, Präsident von „Ali Alexander Daum“, gegenüber den „Dolomiten“.
Die Non-Profit-Organisation will mit der Aktion einerseits Jugendliche nachts sicher heimzubringen und andererseits sich selbst vorstellen. Seit 27. Oktober ist sie offiziell im Verzeichnis der ehrenamtlichen Organisationen eingetragen.
Zurzeit verfolgen die Beteiligten das Ziel, Notfallwagen,die mit allen wichtigen Medikamenten und Instrumenten ausgerüstet sind, für Krankenhäuser in armen Ländern zu finanzieren. Zwei Notfallwagen konnten sie mit Hilfe von Spenden bereits im November nach Kolumbien und in den Sudan versenden.
„Alexander hätte am vergangenen Samstag seinen 27. Geburtstag gefeiert, deshalb haben wir für die Shuttle-Aktion den Monat Dezember gewählt. Wir hoffen nicht nur, dass unsere Organisation damit bekannt wird, sondern auch, dass Menschen verstehen, wie wichtig es ist, Jugendlichen nachts eine Möglichkeit zu bieten, sicher nach Hause zu kommen“, erklärt Pozzesi gegenüber den „Dolomiten“.
Damit die jungen Nachtschwärmer wissen, warum sie kostenlos nach Hause gefahren werden, bekommen alle Insassen bei jeder Fahrt ein Blatt mit der Erklärung in die Hand gedrückt.
„Die Jugendlichen reagierten sehr nachdenklich und waren von der Idee begeistert, dass sich jemand um ihre Heimfahrt kümmert“, sagt Shuttlefahrer Gottfried Holzner gegenüber den „Dolomiten“. Es sei eine besondere Atmosphäre gewesen.