Der Alpenverein verweist auf Sicherheitsvorkehrungen bei Skitouren

Hälfte der Lawinenunfälle betrifft erfahrene Bergsportler

Donnerstag, 21. November 2024 | 08:11 Uhr

Von: apa

Die kalten Temperaturen mit Schneefällen am Berg lassen Bergsport-Begeisterte schon der anstehenden Wintersaison entgegenfiebern. Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) machte daher auf die Lawinengefahr aufmerksam, die insbesondere “Experten” betrifft.

An rund der Hälfte der Lawinenunfälle der vergangenen Jahre waren nämlich erfahrene Bergsportler beteiligt. Laut Michael Larcher, Leiter der ÖAV-Bergsportabteilung, geben sich diese “leicht einer Illusion der Kontrolle hin”.

“Profis sind viel unterwegs und machen laufend erfolgreiche Erfahrungen. Immer mehr kann sich dann das Gefühl etablieren, man hätte die Kontrolle über Gefahren am Berg”, meinte Larcher gegenüber der APA. Doch gerade in Zusammenhang mit Lawinen sei dies “von Grund auf falsch”. Man müsse das “Klischee aufgeben, dass am Berg nur Einsteiger, Leichtsinnige und Touristen verunglückten”, hielt er fest.

Expertenanteil bei großer Lawinengefahr “erschreckend hoch”

Als Experte tendiere man dazu, “immer mehr Dinge wegzulassen, von denen ich zwar weiß, dass sie richtig und nützlich sind, die für mich aber scheinbar nicht mehr notwendig sind”. Klar vorgegebene Sicherheitsstandards würden dann oft ignoriert. Dies könne “fatale Auswirkungen” haben, sagte Larcher. Insbesondere Bergführer seien von dieser “Expertenfalle” betroffen: “Dies kann dann der Fall sein, wenn mich der Erwartungsdruck dazu verführt, die Risikobereitschaft zu erhöhen.” Das zeige sich bei Unfällen bei Lawinenwarnstufe vier, die eine “große Gefahr” anzeigt. Hier sei der “Expertenanteil erschreckend hoch”.

Um dem entgegenzuwirken, brauche es Ausbildungskonzepte, welche auch jene “Gefahren und Denkfehler” sichtbar machen, die auf diesem Lernweg entstehen. Der Alpenverein bietet jährlich das sogenannte “Lawinenupdate” an, das sowohl für Anfänger, als auch Fortgeschrittene und Experten geeignet ist. Es gelte dabei, den Blick für die Gefahrenmuster zu schärfen und grundlegende Sicherheitsvorkehrungen zu verinnerlichen.

14 Lawinentote in der Wintersaison 2023/2024

In der vergangenen Wintersaison 2023/2024 waren in Österreich 369 Menschen an Lawinenunfällen beteiligt. 14 Personen verloren dabei ihr Leben. Auch in Südtirol kommt es immer wieder zu tödlichen Lawinenunglücken.

Kommentare

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6 Kommentare auf "Hälfte der Lawinenunfälle betrifft erfahrene Bergsportler"


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Homelander
16 h 33 Min

Das stimmt, denn die Erfahrenen werden immer Risikoreicher und meinen die Weisheit gepachtet zu haben und alles zu wissen…ein Unerfahrener ist viel vorsichtiger! 

N. G.
N. G.
Kinig
9 h 51 Min

Du warst nie am Berg, du wirst es nie sein! Aber reden….

Rosenrot
Rosenrot
Superredner
12 h 59 Min

Jetzt haben wir es schwarz auf weiß, Erfahrung schützt vor Torheit nicht.

Bissgure
Bissgure
Superredner
12 h 2 Min

wie oft hert man ; mir konn des et passiern , i pass schun au
Mecht ollen viel viel Glück wünschn , dassze wiedo hual huam kemmen !! ❤

N. G.
N. G.
Kinig
16 h 1 Min

Na, nicht nur Touristen wissen nicht wie man sich am Berg richtig verhält. Auf due wird gern eingeschlagenen, zu Recht aber wie man sieht, es gibt auch die andere Seite. Gern wird dann der Vorwürfe gemacht, Retter müssen such in Gefahr begeben, was kostet das alles usw. aber nimmt man es genau, dann macht ein erfahrener Bergsteiger nen größeren Fehler, er müsste es ja besser wissen als irgend ein Idiot der sich unwissend und damit auch fahrlässig in Gefahr bringt.

krokodilstraene
9 h 9 Min

Alle, die hier schlau kommentieren, sollten besser selbst nicht in die Berge gehen!

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