Von: mk
Aldein – Landesmeteorologe Dieter Peterlin erhält derzeit so viele Anfragen zum Wetter wie noch nie. Egal, ob es ums Heu, um Hochzeiten oder um Events im Freien geht – alle wollen wissen, ob ihr Termin doch noch stattfindet oder buchstäblich ins Wasser fällt. Das Wetter ist überaus unbeständig und treibt seltsame Blüten. Das hat sich am Dienstag auch am Jochgrimm in den Dolomiten gezeigt.
Eine Kaltfront erreicht die Alpen und zieht in der Nacht Richtung Südosten. Es ist zeitweise sonnig. Am Nachmittag bilden sich Regenschauer, die sich am Abend auf das ganze Land ausbreiten. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 2200 und 2500 Metern Höhe, am Alpenhauptkamm auch tiefer. Besonders im Norden weht weiterhin der Föhn.
„Das ist heute der kühlste Tag der Woche, die Höchstwerte kommen über 15 Grad in Sterzing und 23 Grad in Bozen meist nicht hinaus“, erklärt Peterlin auf der Nachrichtenplattform X, vormals Twitter.
Der Mix aus Sonne und Regen hat uns bereits die vergangenen Tage begleitet. Dazu kommen weiße Berge mitten im Juni. Wie Peterlin erklärt, schneit es am Alpenhauptkomm noch bis auf eine Höhe von 2.000 Metern herab.
#Schafskälte im Ahrntal pic.twitter.com/ExxjUL3yMZ
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) June 12, 2024
Am Jochgrimm bei Aldein in den Fleimstaler Alpen zeigte sich das Wetter am Dienstag von seiner verrückten Seite. Zwar drang unter dem Weißhorn hie und da blauer Himmel durch die Wolkendecke, doch in Mulden am Boden hatten sich haufenweise Hagelkörner nach Niederschlägen in der Nacht angesammelt und bildeten zum Teil eine weiße Decke.
Wie mit einer Schaufel in Popcorns konnte man in den Hagel hineingreifen.
Das Jochgrimm liegt auf einer Höhe von 1.989 Metern und ist mit dem Auto vom östlich gelegenen Lavazèjoch im Trentino aus erreichbar.
Neben der Hageldecke sprossen die Wiesenblumen.
Ab Donnerstag soll sich das Wetter langsam bessern und es wird von Tag zu Tag wärmer, wie Peterlin verspricht. Unbeständig bleibt es aber nach wie vor.
Die Höhenströmung dreht auf Nord und die Luftmassen werden trockener. Letzte Niederschläge im Osten des Landes klingen am Donnerstag in der Früh rasch ab und von Westen her setzt sich verbreitet die Sonne durch. Am Nachmittag bilden sich aus den Quellwolken nur noch einzelne Regenschauer.
Der Freitag beginnt mit Sonne und Hochnebelfeldern, im Tagesverlauf ziehen überall dichtere Wolken auf. Am Samstag lockern morgendliche Wolken auf und es wird zeitweise sonnig. Am Nachmittag steigt die Schauerneigung wieder etwas an. Die Temperaturen legen zu. Am Sonntag geht es mit einer Mischung aus Sonne, Wolken und örtlichen Regenschauern weiter. Der Montag verläuft nach Auflösung von Hochnebeln recht sonnig, in der zweiten Tageshälfte bilden sich ein paar Gewitter.