Von: luk
Trient/Bozen – Mit einem Lächeln auf den Lippen trat Heinz Peter Hager gestern kurz vor 12.00 Uhr nach der Anhörung durch den Richter für die Vorherhebungen, Enrico Borrelli, aus dem Gerichtssaal. Sein Mandant sei sich keiner Schuld bewusst, erklärte Anwalt Carlo Bertacchi.
Der Bozner Wirtschaftsprüfer gilt als einer der Hauptbeschuldigten im mutmaßlichen Korruptionsfall rund um den Investor René Benko. Hager befindet sich seit zehn Tagen im Hausarrest und hat ein Arbeitsverbot. Genau darum ging es offenbar auch im Zuge der Anhörung im Gerichtssaal.
Laut der Zeitung Alto Adige hat Hager über seinen Anwalt Bertacchi nicht nur die Aufhebung des Hausarrests beantragt, sondern auch die Aufhebung des Berufsverbots. Die Staatsanwaltschaft von Trient hat sich jedoch dagegen ausgesprochen, die Maßnahmen des Hausarrests aufzuheben. Sie zeigte sich hingegen offen dafür, das Berufsverbot zu lockern – allerdings unter der Bedingung, dass Hager keine Kontakte zur öffentlichen Verwaltung aufnimmt.
Während der Befragung durch die Staatsanwaltschaft ließ Hagers Verteidigung verlauten, dass noch keine Gelegenheit bestand, alle Ermittlungsunterlagen detailliert zu prüfen. Auch die von der Verteidigung vorgelegten Materialien sollen keine neuen Erkenntnisse im Vergleich zu den bisherigen Ermittlungsergebnissen enthalten haben.
Die Entscheidung des Richters wird für heute erwartet. Parallel dazu ist für kommenden Dienstag eine Anhörung angesetzt, bei der elf weitere Beschuldigte und Inhaftierte die Überprüfung der gegen sie verhängten Maßnahmen beantragt haben. Neben der Revision von Haft- und Vorsichtsmaßnahmen fordern einige auch die Rückgabe beschlagnahmter Gegenstände, darunter elektronische Geräte wie Computer und Mobiltelefone.
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