Hallstätter Gletscher verlor seit 2006 ein Drittel der Masse

Hallstätter Gletscher ist nicht mehr zu retten

Mittwoch, 21. August 2024 | 18:16 Uhr

Von: apa

Der Hallstätter Gletscher ist nicht mehr zu retten, auch in den optimistischsten Klimaszenarien nicht. Das berichteten Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und der oberösterreichische Landesrat Stefan Kaineder (beide Grüne) bei einer Begehung am Mittwoch und fordern wie Glaziologin Andrea Fischer konsequenten Klimaschutz. In der Eisfläche auftauchende Felsinseln beschleunigen die Abschmelzung, warnt Klaus Reingruber, der die Forschungen am Gletscher leitet.

“Seit Beginn des Messprogramms im Jahr 2006 hat der Hallstätter Gletscher von 152 Mio. Kubikmetern mit mehr als 56 Mio. Kubikmetern ein Drittel seiner Masse verloren und auch rund 800.000 Quadratmeter an Fläche des ewigen Eises sind auf immer unwiederbringlich”, hieß es in den Unterlagen zu der Pressefahrt. Die Gletscherschmelze setzt sich unvermindert fort.

“Es könnte in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts wärmer werden als in den letzten 1,5 Mio. Jahren”, erklärte die Glaziologin und Wissenschafterin des Jahres 2023 Andrea Fischer. Die Konsequenzen für die Umwelt seien nicht vorhersehbar, etwa, wo noch sichere Plätze für Siedlungen seien. Anpassungsmaßnahmen würden unmöglich. “Die gute Alternative ist es, den Klimawandel zu begrenzen. Das alles lernen wir aus sehr vielen Messreihen weltweit, unter anderem hier am Hallstätter Gletscher.”

“Die Gletscherschmelze ist ein Warnsignal – wenn wir jetzt nicht mutig vorangehen und das Klima konsequent schützen, dann ist es zu spät. Dann werden sich die Berge und dieser Planet wie wir ihn kennen, unwiederbringlich verändert haben”, warnt Gewessler. Die Unwetter nehmen durch die Klimakrise an Häufigkeit und Intensität zu, “Tendenz stark steigend. Renaturieren statt betonieren ist hier die Devise, wenn wir uns vor den fatalen Folgen der Erhitzung besser schützen wollen”, fordert Kaineder.

Im kommenden Oktober wird die 18. Bilanz des Forschungsprojektes “Klima und Massenhaushalt des Hallstätter Gletschers” vorliegen, die abermals negativ sein wird. War der massive Massenverlust in den ersten Jahren vor allem in der unteren Gletscherhälfte messbar, ist mittlerweile die gesamte Gletscherfläche betroffen. “Prägnant ist die Zerteilung der Eisfläche durch die auftauchenden Felsinseln, die in Konsequenz die Abschmelzung beschleunigt”, zieht der Leiter des Forschungsprojekts Klaus Reingruber von BlueSky Wetteranalysen traurige Bilanz. Auch die anderen drei Dachsteingletscher seien in einem sehr ähnlichen Zustand.

Seit Projektbeginn 2006 habe sich der Hallstätter Gletscher massiv verändert, Felsen, Schutt und zerfranste Gletscherränder sowie mancherorts zunehmende Steinschlaggefahr erschweren die Arbeit der Glaziologen. Deshalb würden mittlerweile digitale Fernerkundungsmethoden verstärkt eingesetzt werden “in Kürze auch Drohnen des Landes Oberösterreich”, so Reingruber.

Mit den interaktiven Installationen des Landes Oberösterreich “APPtauen” und “Digitales Fernrohr” macht man in der Dachstein-Bergstation auf 2.700 Metern Höhe auf den Klimawandel aufmerksam.

Kommentare

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5 Kommentare auf "Hallstätter Gletscher ist nicht mehr zu retten"


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kaisernero
kaisernero
Universalgelehrter
6 h 18 Min

Nor muass als erschtes des ummergefliege aufhearn, gib jo kaum an blauen himmel mea, volauter flieger umer……zigtausende und bold nu mea weart behauptet!!!!!
Koane flieger, norr tuats a ober schneiben wia sichs keart!!!
mir braucht koaner drzeilen, das dia gonzen flugzeuge it die atmosphäre aufheizen ………oder kimp eppar lei kolte luft ban auspuff ausse………

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
3 h 25 Min

@kaisernero
Und du glaubst, wenn keine Flieger mehr fliegen, wäre das Problem gelöst?

Der Luftverkehr hat einen Anteil von 3,06 Prozent an den weltweiten CO₂-Emissionen. Berücksichtigt man alle Klimaeffekte, liegt der Anteil bei rund fünf Prozent.

Und nein, die Temperatur der Abgase sind nicht das Problem. Das Problem ist eine Atmosphäre, die das Sonnenlicht reinlässt, aber die Wärmestrahlung immer weniger wieder raus. Der Effekt wurde schon 1824 von Joseph Fourier entdeckt.

https://www.bdl.aero/themen/klima-und-umweltschutz/klimaschutz/#:~:text=Klimaziele%20f%C3%BCr%20den%20Luftverkehr&text=Der%20Luftverkehr%20hat%20einen%20Anteil,Anteil%20bei%20rund%20f%C3%BCnf%20Prozent.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
5 h 12 Min

Dor Pöbel glab nit drun bis es zu spät isch und de des vlt no awian Bremasen kanntn interessierts nit weil’s dornoch eh lei in Pöbel betrifft… 😁🤷

N. G.
N. G.
Kinig
3 h 39 Min

Könntest du dein Dialekt mit Untertiteln versehen? Wirres Zeugs!

N. G.
N. G.
Kinig
4 h 44 Min

Dsmit verliert man viel Wasser das im Sommer dann gebraucht würde. Is ja egal, gabs immer schon…

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