Von: mk
Bozen – Die Südtiroler beweisen Herz: Dank Spenden und Spendenzusagen konnte für einen krebskranken afghanischen Flüchtling, dem die Ärzte nur mehr wenige Monate geben, ein Zimmer im Haus Freinademetz angemietet werden. Was im Fall von Hamed (Name geändert) über öffentliche Stellen nicht geht, wird demnach mit Hilfe engagierter Bürger ermöglicht. Dem Mann bleibt so zumindest die Obdachlosenunterkunft im Ex-Alimarket erspart, die nur fürs Übernachten gedacht ist, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Hamed wurde erst kürzlich operiert, allerdings hat sein Magenkrebs bereits derart Metastasen gebildet, dass die Ärzte nichts mehr für ihn tun können. Neben seinem insgesamt schlechten Zustand macht ihm nun auch noch die Operationswunde zu schaffen.
Da Hamed nicht aufstehen kann, übernimmt das Einkaufen und Kochen ein 30-jähriger Obdachloser aus Pakistan, der auch noch dolmetscht. Hamed hat ihn in einem Raum, den die katholische Kirche einigen Personen als Schlafplatz zur Verfügung stellt, kennengelernt.
Für Unterkunft, Lebensmittel und die notwendigen Medikamente ist vorerst gesorgt: Zahlreiche Mails, Facebook-Anfragen und Telefonanrufe haben die freiwilligen Helfer nach dem Artikel in den „Dolomiten“ vom vergangenen Freitag erreicht.
Am heutigen Montag werden die Freiwilligen ein Spendenkonto einrichten. Sie möchten Hamed nämlich auch seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen. Er will nach Hause nach Afghanistan fliegen, um noch einmal seine Familie in die Arme nehmen zu können.
Hamed wurde vor drei Jahren sogenannter Subsidiärschutz zuerkannt. Doch angesichts des sicheren Todes wird die Gefahr, die ihm in seiner Heimat droht, irrelevant.