Von: mk
Bozen – In einer länderübergreifenden Aktion ist vor wenigen Tagen ein internationaler Umsatzsteuerbetrug mit einem Schaden von über drei Millionen Euro aufgedeckt worden. Darin verwickelt dürfte auch ein Osttiroler Getränkehändler sein, der in Tirol kurzfristig festgenommen, mittlerweile aber wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.
“Die Voraussetzungen für eine allfällige Übergabe nach Italien sind noch zu prüfen”, meinte der Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, Hansjörg May, gegenüber der APA zur Freilassung des Osttirolers. Das Ermittlungsverfahren in dem Fall werde von der Staatsanwaltschaft in Bozen in Südtirol geführt. In Österreich sei jedenfalls kein eigenes Strafverfahren anhängig. Von der Polizei in Bozen hieß es, dass noch gegen acht weitere Personen ermittelt werde.
Der 50-Jährige soll sich seit April 2015 als Scheinexporteur betätigt und große Mengen an Bier und anderen Alkoholika im Gesamtwert von 3,6 Millionen Euro an italienische Firmen geliefert haben, die als steuerbefreit ausgewiesen waren. Die Empfänger – es handelte sich um rumänische Staatsbürger – verkauften die Getränke weiter und kassierten dafür Umsatzsteuer, ohne in weiterer Folge die an sich fälligen Abgaben an die italienischen Behörden abzuführen, wie Christian Ackerler, Chef der Steuerfahndung im Finanzministerium, der APA berichtete. Dem italienischen Staat entstand dadurch ein beträchtlicher Schaden, in Österreich ist dagegen zum aktuellen Ermittlungsstand kein Schaden nachweisbar.
Ab Juni 2018 machte auch ein deutscher Geschäftsmann federführend bei den Malversationen mit. Insgesamt waren 25 Unternehmen an den Machenschaften beteiligt. Ausgehend von Bozen waren die Finanzbehörden seit Oktober 2016 den Steuerbetrügern auf der Spur, nach umfangreichen Observationen und Telefonüberwachungen wurden am Mittwoch in Italien, Rumänien, Deutschland und Österreich zeitgleich Hausdurchsuchungen durchgeführt und dabei insgesamt sieben Personen – neben dem Osttiroler drei Italiener und drei Rumänen – festgenommen.
In Bezug auf den tatverdächtigen Osttiroler wickelte die österreichische Steuerfahndung gemeinsam mit der Finanzpolizei und der Polizei sechs Hausdurchsuchungen ab. Die Drahtzieher der groß angelegten Steuertricksereien werden in Neapel bzw. Sizilien vermutet. Die Bande soll ein System fiktiver Gesellschaften aufgebaut haben, dank der sie in Italien keine Mehrwert- und Alkoholsteuer zahlte. Damit konnte der Alkohol in Italien zu wesentlich günstigeren Preisen als von der Konkurrenz angeboten verkauft werden.
BISHER:
Die Bozner Staatspolizei hat sieben Personen verhaftet – vier Italiener, zwei Rumänen und einen Österreicher –, die verdächtigt werden, einer kriminellen Bande anzugehören, die sich des Steuerbetrugs schuldig gemacht hat.
Konkret geht es um ein äußerst lukratives Steuerkarussell in Zusammenhang mit dem Handel mit Bier zwischen Österreich, Italien und Deutschland.
Sowohl die Mehrwert- als auch die Alkoholsteuer sollen hinterzogen worden sein.
An den Ermittlungen waren auch ausländische Polizeibehörden beteiligt. Der Kopf der Bande soll in Italien Empfänger des Bürgergelds, des sogenannten “Reddito di Cittadinanza”, gewesen sein. Seine Karte, um die staatliche Unterstützung zu beziehen, wurde beschlagnahmt.
In einer länderübergreifenden Aktion ist vor wenigen Tagen ein internationaler Umsatzsteuerbetrug mit einem Schaden von über drei Millionen Euro aufgedeckt worden. Mit im Zentrum des Geschehens dürfte ein Osttiroler Getränkehändler gestanden sein, der sich in Innsbruck in Haft befindet, wie Christian Ackerler, Chef der Steuerfahndung im Finanzministerium, am Freitag der APA berichtete.
Der 50-Jährige soll sich seit April 2015 als Scheinexporteur betätigt und große Mengen an Bier und anderen Alkoholika im Gesamtwert von 3,6 Millionen Euro an italienische Firmen geliefert haben, die als steuerbefreit ausgewiesen waren. Die Empfänger – es handelte sich um rumänische Staatsbürger – verkauften die Getränke weiter und kassierten dafür Umsatzsteuer, ohne in weiterer Folge die an sich fälligen Abgaben an die italienischen Behörden abzuführen. Dem italienischen Staat entstand dadurch ein beträchtlicher Schaden, in Österreich ist dagegen zum aktuellen Ermittlungsstand kein Schaden nachweisbar.
Ab Juni 2018 machte auch ein deutscher Geschäftsmann federführend bei den Malversationen mit. Insgesamt waren 25 Unternehmen an den Machenschaften beteiligt. Ausgehend von Bozen waren die Finanzbehörden seit Oktober 2016 den Steuerbetrügern auf der Spur, nach umfangreichen Observationen und Telefonüberwachungen wurden am Mittwoch in Italien, Rumänien, Deutschland und Österreich zeitgleich Hausdurchsuchungen durchgeführt und dabei insgesamt sieben Personen – neben dem Osttiroler drei Italiener und drei Rumänen – verhaftet.
In Bezug auf den tatverdächtigen Osttiroler wickelte die österreichische Steuerfahndung gemeinsam mit der Finanzpolizei und der Polizei sechs Hausdurchsuchungen ab. Die Drahtzieher der groß angelegten Steuertricksereien werden in Neapel bzw. Sizilien vermutet. Die Bande hatte ein System fiktiver Gesellschaften aufgebaut, dank der sie in Italien keine Mehrwert- und Alkoholsteuer zahlte. Damit konnte der Alkohol in Italien zu wesentlich günstigeren Preisen als von der Konkurrenz angeboten verkauft werden.