Von: mk
Bozen – Weil er sich gegen eine Skipiste vom Helm nach Vierschach genau durch sein Grundstück mit radikalen Mitteln wehrte, sieht der 66-jährige Herbert Gütl vermutlich einer einjährigen Haftstrafe ohne Bewährung entgegen.
Der Mann aus Vierschach ist am Bozner Landesgericht verurteilt worden, berichtet das Tagblatt Dolomiten. Zu den Zwischenfällen kam es im Dezember 2013. Gütl soll Löcher in die „Raut“-Piste gegraben sowie Erde und Asche auf der Piste verteilt haben. Der Betrieb auf der Piste musste zeitweilig eingestellt werden.
Der 66-Jährige soll sich außerdem vor die Pistenraupe gestellt haben, um den Dienstleiter der Betreibergesellschaft und dessen Stellvertreter an der Präparierung der Piste zu hindern. Als diese ihn aufforderten, die Bahn freizugeben, soll er sie zuerst mit Eisklumpen beworfen haben. Anschließend hat er den Dienstleiter offenbar zu Boden geworfen und ihn mit einem Messer bedroht.
Nicht zuletzt soll Gütl einen frischen Kunstschnee dadurch vernichtet haben, indem er Asche darauf ausstreute. Vor Gericht wurden ihm deshalb gleich mehrere Vergehen vorgeworfen – von fortgesetzte Nötigung und vorsätzliche Körperverletzung über Sachbeschädigung bis hin zu Selbstjustiz. Die Strafe ist noch nicht rechtskräftig.