Von: mk
Bozen – Innovative Praktiken und Systeme von hoher ökologischer, landwirtschaftlicher und kultureller Qualität werden jährlich von der Umweltorganisation Legambiente mit der grünen Flagge prämiert. Heuer erfolgte die Verleihung am 10. Juni und unter den ausgezeichneten Initiativen waren auch zwei aus Südtirol: Heimatpflegeobfrau Claudia Plaikner und ihr Stellvertreter Franz Fliri konnten die Auszeichnung für die Obervinschger Waale sowie das Projekt „Baumgart“ zur Aufwertung der Streuobstwiesen entgegennehmen.
Am 10. Juni hat die Umweltorganisation Legambiente in Venzone (Udine) die grüne Flagge an besonderes innovative und lobenswerte Initiativen zum Schutz von Umwelt und Landschaft verliehen. HPV-Obfrau Claudia Plaikner und ihr Stellvertreter Franz Fliri durften in Vertretung gleich zwei Preise entgegennehmen: die grüne Flagge für die traditionelle Bewässerung durch Waale im Obervinschgau und jene für die Initiative Baumgart, die sich der Aufwertung der Streuobstwiese als landwirtschaftlicher Kulturform verschrieben hat.
Traditionelle Bewässerung auf der Malser Haide und Initiative Baumgart
Die Prämierung des Obervinschger Bewässerungssystems, dessen Bewerbung um Aufnahme in die UNESCO-Liste für immaterielles Kulturerbe vom Heimatpflegeverband initiiert wurde und noch läuft, geht bereits auf das vergangene Jahr zurück. Die Begründung der Jury: Die traditionelle und zugleich moderne Bewässerung auf der Malser Haide sei „ein herausragendes Beispiel für die Nutzung von Wasserressourcen im Einklang mit natürlichen Kreisläufen“. Leider war es 2022 nicht möglich, den Preis persönlich zu empfangen; umso größer war die Freude am vergangenen Wochenende, da auch ein zweites Projekt, an dem neben dem Heimatpflegeverband der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, das Amt für Natur, Bioland Südtirol, EURAC Research, Roter Hahn (Südtiroler Bauernbund), Sortengarten Südtirol und das Obstbaumuseum Südtirol beteiligt ist, prämiert wurde: Die Initiative Baumgart macht die landwirtschaftliche Kulturform der Streuobstwiesen in seiner kulturellen, kulinarischen, ästhetischen, ökonomischen und ökologischen Bedeutung wieder bekannt, kürt jährlich die schönsten Streuobstwiesen des Landes und berät Gemeinden sowie Private.
„Anerkennung für unseren Einsatz“
Obfrau Claudia Plaikner zeigte sich angesichts der Prämierungen in der Arbeit bestätigt: „Die beiden Preise sind eine große Anerkennung. Die Auszeichnungen zeigen, dass die Landschafts- und Umweltschutzverbände in ihrem Einsatz für einen schonenden Umgang mit unserer Landschaft, der Förderung von Biodiversität und dem Sparen von Ressourcen auf dem richtigen Weg sind.“
Mit zwei grünen Flaggen geadelt, mit einer schwarzen Flagge getadelt
Aber wie bereits im letzten Jahr gab es auch heuer nicht nur Lob für Südtirol. War es im vergangenen Jahr die Tierser Seilbahnverbindung auf die Frommer Alm, die mit einer schwarzen Flagge als Angriff auf Umwelt und Landschaft bedacht wurde, ist es dieses Jahr der Verkauf eines Grundstücks am Rosengarten und die Erweiterung der Santnerpasshütte: Dafür erhielt das Land Südtirol von Italiens größter Umweltschutzorganisation die Schwarze Flagge verliehen.