Von: mk
Bozen/Meran – Wegen der anhaltend hohen Temperaturen in der Gemeinde Bozen und Umgebung bis Meran scheint im Warnlagebericht von morgen die höchste Warnstufe Rot auf.
“Für den morgigen Dienstag werden Höchstwerte von 36 Grad im Raum Bozen und Umgebung erwartet, am Mittwoch wird es voraussichtlich etwas weniger heiß. Die Temperaturen gehen voraussichtlich um 1 bis zwei Grad zurück”, berichtet Meteorologe Lukas Rastner vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Agentur für Bevölkerungsschutz.
“Damit sich die Bevölkerung auf diese extremen Temperaturen vorbereiten und einstellen kann, haben wir im Warnlagebericht vom morgigen Dienstag den Bozner Talkessel und die Umgebung bis nach Meran hinauf mit der höchsten Warnstufe Rot versehen, um auf die mit der Hitze verbundenen Risiken aufmerksam zu machen und hinzuweisen, wie sich jeder und jede Einzelne richtig verhalten und damit schützen kann”, unterstreicht der Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer.
Wichtige Verhaltensempfehlungen: Viel Flüssigkeit und leichte Nahrung
Besonders ältere und kranke Menschen sowie Kinder sollten sich vor der Hitze schützen. Um die Hitzewelle gut zu überstehen, ist es wichtig, sich an grundlegende Empfehlungen zu halten: Es gilt, auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu achten und leichte Nahrung zu regelmäßigen Essenszeiten zu sich zu nehmen. Ein Aufenthalt in der prallen Sonne ist zu vermeiden. Körperliche Anstrengungen sollen während der heißesten Stunden unterlassen werden. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte nicht vergessen, sich mit ausreichend Wasser zu versorgen. Wohnungen sollten untertags vor direkter Sonneneinstrahlung durch das Schließen von Jalousien und Rollläden geschützt und in der Nacht und in den frühen Morgenstunden durchlüftet werden.
Was tun bei Hitzewellen?
Südtirol ist zwar ein Gebirgsland, das mitunter mediterrane Klima in den südlichen Tallagen sorgt im Sommer aber immer wieder für ausgeprägte Hitzewellen mit Temperaturen über 35 Grad Celsius. Bei diesen Temperaturen muss unser Körper Höchstarbeit verrichten, nur um die Körpertemperatur nicht übermäßig ansteigen zu lassen. Um gesundheitliche Beschwerden bei Hitzewellen in Südtirol zu vermeiden, hat der Bevölkerungsschutz mehrere Verhaltensempfehlungen zusammengestellt.
Wie viel und was sollte man bei einer Hitzewelle trinken?
Damit der Körper seine Temperatur auch während einer Hitzewelle halten kann, muss dieser natürlich gekühlt werden. Das Instrument dazu ist das Schwitzen, wodurch wir aber viel Flüssigkeit verlieren. Diese muss in ausreichendem Maße wieder zugeführt werden. Im Klartext heißt dies: trinken, trinken, trinken, und zwar auch dann, wenn man keinen Durst verspürt. Mindestens zehn Gläser Flüssigkeit täglich sind während einer Hitzewelle angeraten. Trinken sollte man am besten Wasser oder andere ungezuckerte Getränke (Tee, Fruchtsäfte), ohne diese allzu sehr zu kühlen. Raumtemperatur ist am besten. Vermeiden sollte man außerdem allzu kalte, kohlensäurehaltige und stark gezuckerte Getränke, Alkohol und Kaffee. Vorsicht auch bei Fitnessdrinks: Diese sind vor allem für Senioren belastend, weil sie sehr salzhaltig sind.
Wie ernähre ich mich bei einer Hitzewelle optimal?
Zwei Grundsätze gelten für die Ernährung während einer Hitzewelle: zum einen sollte der Körper nicht noch zusätzlich belastet werden, zum anderen die Nahrung genügend Flüssigkeit liefern. Es gilt deshalb, während einer Hitzewelle leichte Nahrung zu sich zu nehmen. Fetthaltige, frittierte, stark verarbeitete, allzu pikante oder stark zuckerhaltige Speisen sollten Sie vermeiden.
Man sollte zudem darauf achten, dass die Nahrung reich an Wasser und Mineralien ist. Ideal sind deshalb Obst und Gemüse, nicht zu heiße Suppen, aber auch Nudeln, Reis und Fisch. Am besten ist es, regelmäßige Essenszeiten einzuhalten.
Außerhalb der Mahlzeiten ist Obst am besten als Snack geeignet. Auch wenn man sich zur Abkühlung ein Eis genehmigen will, ist das durchaus in Ordnung, allerdings sollte man sich während einer Hitzewelle auf Früchteeis konzentrieren.
Wie schone ich während einer Hitzewelle meinen Körper?
Neben einer leichten Ernährung und ausreichend Flüssigkeit braucht der Körper während einer Hitzewelle vor allem eines: Ruhe. Man sollte körperliche Anstrengungen vermeiden, vor allem im Freien und vor allem während der heißesten Tageszeit. Am besten ist, die heißesten Stunden – jene von 12.00 bis 17.00 Uhr, also – im Haus zu verbringen. Wird einem trotzdem heiß, hilft mitunter ein kühles Bad oder eine kühle Dusche. Wer nur eingeschränkt mobil ist, kann sich auch mit einem feuchten Schwamm abtupfen.
Während der heißesten Tageszeit sollte man längere Fahrten im Auto vermeiden, es sei denn, das Auto verfügt über eine Klimaanlage. Falls eine Fahrt nicht aufschiebbar ist, sollte man sich häufiger einmal eine Pause im Schatten gönnen.
Was sollte ich im Haus bei einer Hitzewelle beachten?
Hält man sich an ein paar einfache Regeln, kann es im Haus angenehm kühl bleiben, und zwar auch dann, wenn es draußen brütend heiß ist. Das wichtigste ist, die Wohnung nachts gut zu lüften (Vorsicht vor Zugluft!), damit die Temperatur auf ein erträgliches Maß absinken kann. Tagsüber sollte man bei den von der Sonne beschienenen Fenstern Rollos oder Fensterläden schließen, damit die Sonne nicht direkt ins Haus fällt.
Eine Klimaanlage kann gute Dienste leisten, allerdings sollte man beachten, dass es keinen zu großen Unterschied zwischen den Temperaturen im Haus und draußen gibt. Und wer unter zu hoher Luftfeuchtigkeit leidet, kann auch einen Entfeuchter einsetzen.
Wie kleide ich mich bei Hitzewellen richtig?
Leicht, hell und weit: das sind die Grundprinzipien, die für die Kleidung während einer Hitzewelle gelten. Baumwoll- und Leinenstoffe sind besonders geeignet, weil sie luftdurchlässig sind und die Schweißabsonderung nicht behindern. Um den Kopf vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, sollte man eine Kopfbedeckung tragen, eine Sonnenbrille mit einem guten UV-Schutz schirmt zudem die Augen ab.
Wie schützen sich Ältere oder Kranke?
Große Hitze kann Auswirkungen auf die Gesundheit haben und Umstellungen bei der Einnahme von Medikamenten erfordern. Betroffene sollten dies stets mit dem Arzt abklären. Auch sollten ältere oder kranke Menschen möglichst die Einheitliche Notrufnummer 112 und die Telefonnummern jener Angehörigen griffbereit halten, die bei einem Notfall (etwa einem hitzebedingten Schwächeanfall) zu verständigen sind.
Auch das Gesundheitsministerium hält für die Bürger Informationen bereit.