Von: mk
Bozen/Trient – Atemwegerkrankungen sind eigentlich ein typisches Phänomen für die kalte Jahreszeit. Doch obwohl wir uns mitten im Sommer befinden, warnen Experten: Vor allem bei Personen mit chronischen Problemen der Atemwege könnten Symptome derzeit wieder aufflackern. Schuld daran sind Hitze, Feuchtigkeit und Viren, die immer noch zirkulieren.
Wegen der vielen Niederschläge im Frühjahr und im Winter fällt das heurige Jahr auch in Südtirol eindeutig aus der Norm. Viren, die im Winter für wochenlanges Halsweh oder Husten sorgten, wollen einfach nicht verschwinden. Dazu kommen Pollenflug und Feinstaub, die für zusätzliche Probleme sorgen.
Die hohe Luftfeuchtigkeit und die steigenden Temperaturen begünstigen eine Reizung der Atemwege, wie Romano Nardelli, Direktor vom pneumologischen Dienst im Trientner Sanitätsbetrieb bestätigt. „Wer an chronischen Krankheiten leidet, könnte ein Wiederaufflackern der Symptome erleben. Dabei geht es vor allem um Asthmatiker und um Personen, die an chronisch obstruktiver Lungenerkrankung leiden“, betont Nardelli.
Ein Problem, das vor allem in Süditalien hinzukommt: Bei Hitze bleiben Schadstoffe länger in der Luft, da es kaum Luftbewegung und keinen Regen gibt. Auch der Feinstaub in den Städten belaste die Atemwege.
Betroffen sind sowohl Kinder als auch Erwachsene. „Während Asthma bei Kindern und Erwachsenen zwischen 40 und 50 Jahren eher vorkommt, vor allem von Asthma bedroht sind, sind Personen über 65 von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung betroffen. Dabei handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Altersschichten. Beide Krankheiten betreffen rund fünf Prozent der Bevölkerung“, erklärt Nardelli.
Auch Staub aus der Sahara, der in den vergangen Wochen und Tagen über die Alpen gezogen ist, zählt übrigens zum Feinstaub. Vor allem chronisch Kranke, die die winzigen Partikel einatmen, können Reizungen verspüren.