Von: luk
Bozen – Eine bekannte Wiederholungs-Täterin hat am Freitag erneut für Aufsehen in Bozen gesorgt. Bereits am 7. Mai wurde die Boznerin festgenommen, nachdem sie die Fensterscheiben von sechs geparkten Autos zwischen der Claudia-Augusta-Straße und der Rosariostraße eingeschlagen hatte. Nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis in Trient verübte sie weitere Straftaten, darunter Diebstähle in Geschäften und öffentlichen Einrichtungen. Zudem verursachte sie erhebliche Probleme für die Bewohner des Wobi-Wohnhauses, in dem sie bis gestern lebte. Am Freitagmorgen erfolgten schließlich die Zwangsräumung, nachdem sie aus der Wohnung einen Treffpunkt für Kriminelle und ein Drehkreuz für Drogen gemacht hatte. Mit der Hilfe der Polizei wurde sie aus der Wohnung befördert.
Dann dauerte es nicht lange, bis bei der Polizei ein dringender Notruf einging. Eine Frau hatte nach einem Diebstahl in einem Geschäft in der Museumsstraße die Flucht ergriffen, nachdem sie von der Ladeninhaberin überrascht und zur Rede gestellt worden war. Bei der Täterin handelte es sich – wie sich bald herausstellte – um die zuvor aus ihrer Wohnung zwangsgeräumte 38-jährige S. M. aus Bozen.
Sie hatte in dem Geschäft laut Polizeiangaben verschiedene Waren entwendet und aus der Kasse Geldscheine entwendet. Als die Betreiberin die Diebin am Ausgang stellte, kam es zu einer beängstigenden Situation: „Ich bin drogenabhängig. Wenn du mich nicht gehen lässt, steche ich dich mit einer benutzten Spritze“, drohte die Täterin. Dennoch gelang es der Betreiberin, das gestohlene Geld zurückzubekommen, bevor die Täterin sie gewaltsam stieß und mit Schlägen traktierte.
Dank der genauen Beschreibung und der Aufnahmen der Überwachungskamera konnte die Polizei die Täterin als die 38-jährige, mehrfach vorbestrafte, drogenabhängige S. M. aus Bozen identifizieren.
Die sofort eingeleitete Fahndung führte etwa eine Stunde später zur Festnahme der Frau in der Nähe der Rombrücke. Obwohl sie nicht auf frischer Tat ertappt wurde, wurde sie wegen Raubes angezeigt. Bei der Durchsuchung ihres Rucksacks fand die Polizei weitere gestohlene Gegenstände, die kurz zuvor ebenfalls in der Museumsstraße im Eurospar entwendet worden waren. Diese konnten den rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben werden.
Angesichts der Schwere der Straftaten und der langen Liste ihrer Vorstrafen ordnete der Quästor von Bozen, Paolo Sartori, eine Präventionsmaßnahme nach dem Antimafia-Gesetzbuch gegen S. M. an. Sartori betonte die Wichtigkeit der schnellen Reaktion der Ladeninhaberin, die zur Ergreifung der mehrfach rückfälligen Kriminellen führte. Er warnte jedoch, dass die Gewaltbereitschaft von vorbestraften Dieben in Geschäften zunimmt und die Sicherheit von Angestellten, Sicherheitskräften und Polizisten gefährdet.