Von: ka
Leifers – In Zusammenarbeit mit der Ortspolizei von Leifers führten am Donnerstag etwa 20 Männern und Frauen der Quästur von Bozen einen außerordentlichen Polizeieinsatz durch, wobei die beiden Polizeikräfte von Einsatzkräften der Abteilung für Kriminalprävention der Staatspolizei unterstützt wurden.
Ziel der gemeinsam durchgeführten Aktion der Ordnungskräfte war es nicht nur die verschiedenen Kriminalitätsphänomene – insbesondere den Drogenhandel und die Kleinkriminalität – zu bekämpfen, sondern auch Vorbeugearbeit zu leisten. Dabei nahmen die Ordnungshüter vornehmlich jene Orte wie Parks und Straßen in der Nähe des Ortszentrums in Augenschein, von denen laut den eingegangenen Meldungen der Lokalbehörden bei der Polizei bekannt ist, dass dort Kriminalitätsprobleme vorhanden seien. Es galt also Straftaten, die die Bevölkerung besorgen, zu verhindern und eine erhöhte Präsenz und Sichtbarkeit der Polizei zu zeigen.
Neben den Leiferer Parks und dem Ortszentrum legten die Beamten ihr Augenmerk auch auf den Bahnhof sowie die Bars und Spielhallen der Kleinstadt. Bei einer Kontrolle in einer Bar in Leifers wurde ein 57-jähriger Mann aus Bozen, der in Branzoll wohnt – der mehrfach verurteilte und polizeilich gesuchte Straftäter M. P. – im Besitz eines Messers erwischt. Zudem kam heraus, dass gegen M. P. ein von der Justizbehörde ausgestellter Beschluss vorliegt, der eine Freiheit unter Überwachung vorsieht. Der 57-Jährige wurde in die Bozner Quästur gebracht, wo ihm der Quästur ein für die nächsten vier Jahre gültiges Aufenthaltsverbot für Leifers auferlegte.
Nach Abschluss der Polizeiaktion und der Kontrollen der Abteilung für Kriminalitätsbekämpfung und der Einwanderungsbehörde verhängte der Quästor folgende Maßnahmen.
Drei Nicht-EU-Bürger, die sich in Italien illegal aufhielten und straffällig geworden waren, wurden auf Beschluss des Quästors des Landes Italien verwiesen.
Im Einzelnen handelte es sich dabei unter anderem um zwei tunesische Staatsbürger, die in Sankt Jakob aufgespürt wurden. Gegen den ersten, einen 32-jährigen Mann ohne Aufenthaltsgenehmigung, verfügte der Quästor seine Ausweisung aus dem Staatsgebiet sowie seine Inhaftierung im Zentrum für dauerhafte Rückführung in Gradisca d’Isonzo bei Görz, wo er bis zu seiner Überstellung in sein Herkunftsland bleiben wird.
Gegen den zweiten tunesischen Staatsangehörigen hatte der Präfekt von Mantua bereits im April letzten Jahres einen Ausweisungsbeschluss sowie einen Beschluss zu seiner Inhaftierung in der Justizvollzugsanstalt von Görz erlassen. Der 30-jährige Tunesier war jedoch vor einigen Tagen aus der Einrichtung geflohen, wobei er sich ein Bein gebrochen hatte. Aus diesem Grund erließ der Quästor am Freitag gegen ihn erneut eine Ausweisungsverfügung. Nach der medizinischen Behandlung wartet auf ihn die zwangsweise Rückführung.
Während der Kontrollen im Bahnhof von Leifers wandte sich S. V., ein 35-jähriger indischer Staatsbürger, an die diensthabenden Polizeibeamten, um den Diebstahl seiner Jacke und seines Hausschlüssels anzuzeigen. Eine Überprüfung in der Datenbank der Polizei ergab jedoch, dass der Antrag auf Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung, den er Ende April gestellt hatte, abgelehnt worden war. Der 35-Jährige weist Vorstrafen wegen Urkundenfälschung, Widerstands gegen einen Beamten, Nötigung, schwerer Körperverletzung und wegen Waffenbesitzes auf. Der vorbestrafte Inder war die dritte Person, die vom Quästor des Staatsgebiets verwiesen wurde.
Zudem wurden im Rahmen der Polizeiaktion drei polizeibekannte Personen, die in anderen Gemeinden wohnhaft sind und für Leifers kein Aufenthaltsrecht besitzen, für drei Jahre des Gemeindegebiets verwiesen. Zwei weitere Personen, ein Italiener und ein Ausländer, die aufgrund ihrer Vorstrafen eine besondere Gefahr für die Gesellschaft darstellen, erhielten hingegen eine mündliche Verwarnung.
Wie Quästor Paolo Sartori betont, ist es von grundlegender Bedeutung, zum Zweck der Bürgernähe gemäß einem Konzept der integrierten und partizipativen Sicherheit mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden sowie mit der Lokalpolizei zusammenzuarbeiten. Die Erfolge geben ihm sicher recht.