Einbruchswelle in Bozen

Im August leeren sich die Wohnungen und die Angst steigt

Donnerstag, 22. August 2024 | 09:44 Uhr

Von: luk

Bozen – Im Bozner Stadtviertel Don Bosco wächst die Sorge vor einer steigenden Zahl an Wohnungseinbrüchen, insbesondere während der sommerlichen Urlaubszeit. Die jüngste Meldung aus der Mailandstraße beschreibt Einbrecher, die sich akrobatisch an den Regenrinnen eines Gebäudes hochzogen, um in eine Wohnung zu gelangen. In Reaktion darauf haben sich die Anwohner organisiert, um sich gegenseitig zu warnen und auf verdächtige Aktivitäten aufmerksam zu machen.

Besonders in der Parmastraße haben Bewohner Eigeninitiative ergriffen: Auf den Haustüren mehrerer Gebäude wurden selbstgemachte Flugblätter angebracht, die zur Vorsicht aufrufen. Diese Warnhinweise enthalten auch Bilder mutmaßlicher Verdächtiger, die von Überwachungskameras aufgenommen wurden. Es wird vermutet, dass es sich bei den abgebildeten Personen um Einbrecher handelt, die die Gebäude vorab ausgespäht haben. In den Flugblättern wird laut der Zeitung Alto Adige darauf hingewiesen, dass die Täter oft kleine Zeichen an den Türen hinterlassen oder feine Klebefäden anbringen, um festzustellen, ob die Bewohner im Urlaub sind – bleibt der Faden unberührt, ist die Wohnung vermutlich leer.

Italienweit wird etwa alle vier Minuten ein Wohnungseinbruch verübt, was rund 15 Einbrüchen pro Stunde entspricht. Auch in Südtirol wurden von Januar bis April bereits 200 Fälle registriert. Besonders im August, wenn viele Bewohner verreist sind, steigen die Ängste. „In solchen Zeiten ist die Gemeinschaft von entscheidender Bedeutung, um verdächtige Aktivitäten zu melden und eine soziale Kontrolle zu gewährleisten“, betont Claudio Corrarati, Präsident des italienischen Handwerkerverbandes. Er verweist darauf, dass es zahlreiche technologische Lösungen gibt, um sich gegen Einbrüche zu schützen, auch wenn die Preise für Sicherheitssysteme im letzten Jahr um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen sind.

Der Einbau einer modernen Sicherheitstür kostet zwischen 3.000 und 6.500 Euro, während feststehende Eisenvergitterungen je nach Größe etwa 600 bis 700 Euro kosten. Ein hochwertiges Alarmsystem, das Einbrüche nicht nur meldet, sondern auch aktiv – etwa durch Lärm – verhindert, liegt für eine durchschnittliche Wohnung bei 2.700 bis 3.200 Euro. Ein Überwachungssystem mit vier Kameras und Aufzeichnungsgerät kann zwischen 1.700 und 2.200 Euro kosten, abhängig von der Auflösung und Qualität der Kameras.

Die psychologischen Auswirkungen eines Einbruchs sollten nicht unterschätzt werden. Oftmals fühlen sich die Betroffenen noch lange nach dem Vorfall unsicher in ihrem eigenen Zuhause. Das Gefühl der Verletzlichkeit kann tiefe Spuren hinterlassen, die zu Schlafstörungen, Angstzuständen oder sogar posttraumatischen Belastungsstörungen führen können. Die eigene Wohnung, die einst ein Ort der Sicherheit war, wird nach einem Einbruch oft als unsicher und bedrohlich empfunden – ein Zustand, der das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann.

Tipps der Quästur Bozen zur Einbruchsprävention

Die Quästur von Bozen hat angesichts der steigenden Zahl von Wohnungseinbrüchen in der Urlaubszeit eine Reihe von Empfehlungen veröffentlicht, um die Sicherheit in den eigenen vier Wänden zu erhöhen. Besonders während längerer Abwesenheiten, wie sie in den Sommermonaten häufig vorkommen, sollten Bürger besondere Vorsicht walten lassen. Hier sind die wichtigsten Tipps zur Einbruchsprävention:

  1. “Sichern der Haustür: Schließen Sie immer mit der doppelten Verriegelung ab, wenn Sie das Haus verlassen. Eine einfache Verriegelung kann leicht mit einer Plastikkarte überwunden werden.
  2. Zugangstüren im Gebäude: Achten Sie darauf, dass die Eingangstüren des Wohnhauses ebenfalls verschlossen sind, um es potenziellen Einbrechern nicht zu erleichtern, ins Gebäude zu gelangen.
  3. Modernisierung von Türen und Fenstern: Ersetzen Sie alte Türen durch moderne, sicherheitsgeprüfte Modelle mit Spion und aktualisieren Sie regelmäßig die Schlösser. Auch Fenster sollten mit zusätzlichen Sicherungen ausgestattet werden, insbesondere in Erdgeschossen.
  4. Alarm- und Überwachungssysteme: Nutzen Sie Alarmanlagen und koppeln Sie diese, wenn möglich, direkt mit den örtlichen Polizeistationen. Moderne Systeme können auch per Smartphone überwacht werden, um jederzeit informiert zu sein.
  5. Lichtsteuerung: Verwenden Sie Zeitschaltuhren für die Beleuchtung, um den Eindruck zu erwecken, dass jemand zu Hause ist. Dies kann auch per Fernsteuerung über das Handy erfolgen.
  6. Sichere Aufbewahrung von Wertsachen: Bewahren Sie keine großen Summen Bargeld oder wertvollen Schmuck zu Hause auf. Nutzen Sie Bankschließfächer und erstellen Sie ein Inventar wertvoller Gegenstände inklusive Fotos.
  7. Vorsicht bei verlorenen Schlüsseln: Tauschen Sie umgehend die Schlösser aus, wenn Schlüssel verloren gehen, und informieren Sie Ihre Nachbarn, damit sie während Ihrer Abwesenheit ein Auge auf Ihr Zuhause haben.
  8. Auffällige Anzeichen vermeiden: Achten Sie auf mögliche Zeichen wie Klebefäden an der Tür, die Einbrecher verwenden, um festzustellen, ob die Bewohner abwesend sind. Entfernen Sie diese sofort und informieren Sie die Polizei.
  9. Skepsis bei verdächtigen Personen: Melden Sie verdächtige Personen in Ihrer Nachbarschaft sofort der Polizei und notieren Sie sich deren Fahrzeugkennzeichen, wenn möglich.
  10. Zurückhaltung in sozialen Medien: Vermeiden Sie es, Urlaubspläne oder Abwesenheiten in sozialen Netzwerken öffentlich zu teilen, da dies Einbrecher auf Ihr leeres Zuhause aufmerksam machen könnte.”

Bezirk: Bozen

Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

5 Kommentare auf "Im August leeren sich die Wohnungen und die Angst steigt"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
schwarzes Schaf
schwarzes Schaf
Universalgelehrter
4 h 33 Min

Schon traurig das mit der sicherheit so geld femacht wird zum glück hab ich nix dann brauch ich keine sicherheitstür ecc.

Sag mal
Sag mal
Kinig
3 h 51 Min

schwarzes Schaf Wenn Die einbrechen und alles durchwühlen ist Dir gleich weil Du nichts hast?

N. G.
N. G.
Kinig
3 h 45 Min

Siehst du, selbst wenn man was hätte muss man es ja nicht zu Hause aufbewahren und damit ist es auch kein grosses Problem mehr. Stell dir vor jeder würde zu Hause keine Wertsachen haben und Einbrecher kämen irgend wann mit. Sie würden es dsnn ja sein lassen. Grins
Im Gegenteil, viele bewahren ihr Bargeld, Schmuck usw.. da auf und verlassen sich lediglich auf den Quästor. GRINS
Na dann noch viel Spaß… noch mehr GRINS

N. G.
N. G.
Kinig
1 h 47 Min

@Sag mal Mir wärs dann egal! Weißt du warum? Die kämen nie wieder wenn sie nichts finden. Es kann so einfach sein.

Ninni
Ninni
Kinig
46 Min 28 Sek

@N. G.

Herr Frau N.Grins

ob ich was aufbewahre oder nicht, sie steigen in deiner Privatsphäre ein, stellen alles aufn Kopf.
Selbst meine Intimwäsche ind der Hand, würde dies wegschmeissen.

Toll gell ????

wpDiscuz