Von: luk
Meran – Was sich am Dienstagabend in einem Linienbus der Sasa in Meran abgespielt hat, könnte in dieser Form jedem passieren.
Gegen 18.30 Uhr stieg ein Mann in die Linie 210 ein, der offensichtlich auf Streit aus war. Wie die Zeitung Alto Adige am Freitag berichtete, sprach er mehrere Fahrgäste in aggressiver Weise an. Mit einer etwa 60-jährigen Frau kam es zu einem Wortgefecht.
Ein junger Mann, etwa 20 Jahre alt, grätschte dazwischen. Er wurde jedoch von dem Unruhestifter regelrecht attackiert. Ein anderer Fahrgast, Herr M. (53) aus Meran, sah das Entsetzen im Gesicht des jungen Mannes, der eingegriffen hatte, und erkannte in diesem Moment seinen Sohn. “Es war, als hätte ich in diesem Moment meinen Sohn in ihm gesehen”, erzählt er.
Mutig stellte er sich dem kräftigen Randalierer in den Weg und bekam sofort einen Schlag aufs Kinn. Irgendwie gelang es ihm, den aggressiven Mann im Handgemenge bewegungsunfähig zu machen. “In diesem Moment hätte ich auf die Hilfe der anderen Fahrgäste gehofft. Doch die, die hätten helfen können, verhielten sich passiv”, sagt der 53-Jährige. Das habe ihn verletzt und nachdenklich gemacht.
Als der Bus in der Romstraße vor der Negrellischule hielt, lockerte der couragierte 53-Jährige den Griff, weil er glaubte, die Situation habe sich beruhigt. Doch genau in diesem Moment schlug der Unruhestifter erneut zu und traf ihn an der Nase. “Für einen Moment war alles dunkel”, sagt der Mann. “Aber die Geistesgegenwart meiner Partnerin muss den Angreifer eingeschüchtert haben. Mit einem Satz sprang er aus dem Bus und verlor dabei seine Brille und Kopfhörer.
Auch der 53-Jährige verließ den Linienbus mit blutender Nase. Der 20-Jährige bedankte sich noch für die Hilfe. Dann gingen alle nach Hause. Doch am Mittwoch musste Herr M. in die Notaufnahme. Dort wurde ihm ein Nasenbeinbruch mit einer Heilungsdauer von 20 Tagen diagnostiziert. Danach erstattete er Anzeige bei den Carabinieri. Ermittlungen wurden eingeleitet. Der aggressive Fahrgast soll bereits polizeibekannt sein.