Von: luk
Vinschgau – Die Angehörigen einer betagteren Frau aus dem Vinschgau, die nicht mehr für sich und ihren behinderten Sohn sorgen konnten, müssen sich nun vor Gericht verantworten.
Richter Walter Pelino hat gegen sie das Hauptverfahren wegen Verlassens einer hilflosen Person eingeleitet.
Die hilfsbedürftige Frau lebt auf einem Bergbauernhof im Vinschgau. Der Hausarzt hat die Situation den Behörden gemeldet, nachdem er die Frau im Bett in ihren Fäkalien aufgefunden hatte.
Sechs ihrer Verwandten gerieten daraufhin laut Medienberichten ins Visier der Justiz.
Richter Pelino hat auch in die Wege geleitet, dass der Vinschgerin und ihrem Sohn ein Sachwalter zur Seite gestellt wird.
Die Verwandten pochen indes auf ihre Unschuld. Sie hätten keine Sachwalterschaft inne, auch sei es Mutter und Sohn gut gegangen. Etliche Personen in Südtirol lebten unter ähnlichen Verhältnissen.
Einer der Beschuldigten hat sich bei der Vorverhandlung am Freitag gleich weiteren Ärger eingehandelt. Gleich zwei Anwälte wollen gehört haben, wie er – an den Staatsanwalt gerichtet – gesagt habe: „Du, sei vorsichtig.“ Nun wird geprüft, ob sich der Mann der Beleidigung eines Richters während einer Verhandlung schuldig gemacht hat.